»Tollköpfe, Eremiten, Ketzer, Träumer«

Als Künstler noch als gefährlich galten: Das »Russische Narrenschiff« von Olga Forsch gibt es nun auf Deutsch

  • Karlheinz Kasper
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Die russische Schiftstellerin Olga Forsch (1873-1961) war keine Dissidentin. Sie hatte Erfolg mit den historischen Romanen »Lebendig begraben« (1925) und »Die Kaiserin und der Rebell« (1934/39), die beide auch in der DDR gern gelesen und mehrfach aufgelegt wurden. Doch ihre Künstlerromane »Das Narrenschiff« und »Der Rabe« blieben in der Sowjetunion wie in der DDR unbekannt, waren unerwünscht. 1930 bzw. 1933 wurden sie erst in der Literaturzeitschrift »Swesda« veröffentlicht und dann auch als Bücher gedruckt, doch blieben beide Werke bis zur Perestroika aus allen Ausgaben verbannt. »Das Narrenschiff« ist jetzt in deutscher Übersetzung in der Anderen Bibliothek erschienen.

Forsch war die Tochter eines Generals aus Dagestan. Sie studierte Kunsterziehung, machte sich mit den Gedanken Tolstois, der Theosophen und Symbolisten vertraut und war mit einem Offizier der Roten Armee verheiratet, der 1920 an Typhus starb. Forsch zog in das Petrogra...


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