Diskursbruch, um sich als Opfer zu gerieren

Enno Stahl hat die Sprache der »Neuen Rechten« analysiert

  • Leonhard Seidl
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Dieser Tage möchte man den italienischen Philosophen Antonio Gramsci gerne fragen: »Hättest du deine Theorie von der kulturellen Hegemonie entwickelt, wenn du gewusst hättest, dass die Rechten damit derart erfolgreich die gesellschaftliche Meinung in ganz Europa beeinflussen?« Der 1891 geborene Mitbegründer der Kommunistischen Partei Italiens, über zwei Jahrzehnte von den Faschisten gefangen gehalten, hat seine Theorie vorwiegend im Gefängnis entwickelt. Sein Gedankengebäude von den organischen Intellektuellen aus der Arbeiterklasse und den natürlichen Intellektuellen, etwa Schriftsteller*innen, ist nach wie vor wegweisend, wenn es um »Meinungsmacht« innerhalb einer Gesellschaft und/oder einer Klasse geht. Derzeit leider mit einer starken Tendenz nach rechts und damit menschenfeindlich ausgerichtet. Der Literaturwissenschaftler und politische Schriftsteller Enno Stahl bringt dies in seinem Buch sehr treffend anhand der rechtsextremen A...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.