Ratlosigkeit und Wut

Nach dem rassistischen Anschlag von Hanau rücken die Menschen bei ihrer Suche nach den Ursachen zusammen

  • Matthias Ebbertz, Hanau
  • Lesedauer: ca. 7.0 Min.

Ayaz steht vor seinem Wettlokal nahe des ersten Tatorts in Hanau. Es ist der Tag nach dem Anschlag. Drinnen sitzen ein paar Gäste und spielen Karten. Die Stimmung ist ruhig, doch es ist nicht ganz klar, ob es an der frühen Uhrzeit liegt oder dem Terroranschlag eines deutschen Nazis, der sich beinahe in Sichtweite abspielte. Ayaz möchte nicht, dass sein Name in der Zeitung steht, aber er ist bereit zu erzählen. Den ganzen Tag schon spricht er hier mit Leuten, er kennt den Besitzer der Shisha-Bar.

Als sie die Schüsse hören, am Abend des 19. Februar, läuft gerade die Champions League in Ayaz’ Lokal. Sie denken an Böller, Freudenjubel wegen eines Tores oder so etwas. An einen Anschlag denkt hier niemand. Das ist ein Satz, der häufig fällt an diesem Abend.

Hasan Gültekin ist Inhaber eines Kiosks im Zentrum Offenbachs, etwa 15 Minuten mit der S-Bahn von Hanau entfernt. Er lebte lange in Dresden, er kennt sich aus mit Nazis und frem...


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