Experiment gescheitert?

  • Peter Kirschey
  • Lesedauer: 2 Min.
Was als Versuch vor einigen Jahren erwartungsvoll gestartet war, blieb irgendwo im Sande stecken. Nur an der Kreuzung Friedrichstraße / Kochstraße sind die Ampeln für Fußgänger in alle Richtungen freigeschaltet. Hier können sie bei Grün nach Herzenslust kreuz und quer gehen, und es hat seine Richtigkeit. Weitere Verkehrsknotenpunkte sind nicht hinzugekommen, obwohl sie eine ähnliche Verkehrslage aufweisen. Was bedeuten kann: Das Experiment hat sich nicht bewährt, doch aus Gewohnheit will man an dieser Kreuzung die Sache nicht zurückdrehen. An einer anderen Ecke könnte das Rund-um-Grün vielleicht zu größerer Verkehrssicherheit führen: Dort, wo Schönhauser, Eberswalder, Danziger, Kastanien- und Pappelallee aufeinandertreffen. Ein Fußgänger muss dort, so er beispielsweise von Konopkes Würstchenbude zum U-Bahn-Eingang will, einen Ampelmarathon von drei bis vier Schaltungen zurücklegen. Mit der Folge, dass viele Fußgänger abenteuerliche Pfade zur Überwindung aller Hindernisse finden und sprintschnelle Radprofis die Farbe Rot gerade mal als Orientierungshilfe ansehen. Bei einer gleichzeitigen Grünphase für alle Fußgängerrichtungen könnte sich die Überquerung der Kreuzung auf eine Ampelschaltung reduzieren, was mehr Sicherheit für die Passanten bedeutet. Ob das tägliche Chaos tatsächlich zu packen ist, kann nur ein Versuch zeigen. Doch wer den nicht wagt, wird nie erfahren, ob es auch besser funktionieren kann mit der Disziplin an der Kreuzung Berlin - Ecke Schönhauser.
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