+++ Zahlen & Fakten +++

  • Lesedauer: 2 Min.

UNO warnt: Mehr junge Menschen arbeitslos

Die Vereinten Nationen haben vor einer wachsenden Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen gewarnt. 2019 hätten 267 Millionen junge Leute (15 bis 24 Jahre) keinen Job gehabt oder seien nicht in einer Ausbildung gewesen, teilte die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) in Genf mit.

Junge Frauen seien von der Misere besonders stark betroffen: 181 Millionen der jungen Menschen ohne Job oder ohne Ausbildung seien weiblich gewesen. Die Zahl der insgesamt betroffenen jungen Menschen wird nach den Berechnungen der ILO auf 273 Millionen im Jahr 2021 steigen. Im Jahr 2016 habe die Zahl noch bei 259 Millionen gelegen. Die zunehmende Automatisierung der Arbeitswelt führe zu einem Wegfall von Jobs.

Insgesamt sind den Angaben zufolge derzeit rund 1,3 Milliarden Menschen weltweit zwischen 15 und 24 Jahre alt. Die ILO rief Unternehmen und Wirtschaft dazu auf, den jungen Menschen eine berufliche Perspektive zu geben.

Mütter im Nachteil bei der Stellensuche

Einer neuen Studie zufolge werden Mütter seltener zu Bewerbungsgesprächen eingeladen als kinderlose Frauen. Väter werden ebenso häufig eingeladen wie Männer ohne Kinder, teilte das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) mit. Es wurden über 800 fiktive Bewerbungen auf reale Stellenangebote im Marketing- und Veranstaltungsbereich versandt.

Das Ergebnis der Erhebung zeige die Diskriminierung von Frauen mit Kindern bei der Jobsuche. Sie mussten rund ein Drittel mehr Bewerbungen schreiben, um eine Einladung zu erhalten.

Autorin Lena Hipp sieht in den Ergebnissen eine klare Benachteiligung von Müttern. Für sie gehören private und für den Job nicht relevante Informationen wie Elternschaft, Ehestand oder Religionszugehörigkeit, die in deutschen Bewerbungen häufig angegeben werden, nicht in den Lebenslauf.

Mehr anerkannte ausländische Pflegeabschlüsse

Die Zahl der anerkannten ausländischen Abschlüsse bei Pflegekräften hat sich von 2016 bis 2018 fast verdoppelt. 2018 wurden den Angaben zufolge in Deutschland die Berufsabschlüsse von 10 350 Gesundheits- und Krankenpflegerinnen und -pflegern anerkannt, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte.

Insgesamt wurden 2018 den Statistikern zufolge über alle Branchen hinweg 36 400 ausländische Berufsqualifikationen anerkannt. Mit 28,4 Prozent waren Qualifikationen im Bereich Gesundheits- und Krankenpflege am häufigsten vertreten. Die examinierten Pflegekräfte kamen dabei vor allem aus Bosnien und Herzegowina (1940), Serbien (1410), den Philippinen (1230) und Albanien (1160).

Ärztinnen und Ärzte sind die zweitgrößte Berufsgruppe bei den anerkannten ausländischen Abschlüssen. 2018 wurden rund 7300 Anerkennungsverfahren positiv entschieden. Die meisten (1200) gab es für Ärztinnen und Ärzte, die ihre Qualifikation in Syrien erworben haben. Es folgten Anerkennungen aus Rumänien und Ägypten (je 410). epd/nd

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal