Wirksam gegen Ausgrenzung

Lisa Ecke über das DGB-Konzept zur Kindergrundsicherung

In Deutschland ist jedes fünfte Kind arm. Das ist die unverständliche und traurige Realität in einem der reichsten Länder der Welt. Halbherzige Versuche, daran etwas zu ändern, wie beispielsweise durch das »Starke-Familien-Gesetz«, sind dagegen kaum wirksam. Es braucht grundsätzliche Änderungen. Der Vorstoß des DGB mit einem konkreten Konzept für eine Kindergrundsicherung ist deshalb mehr als sinnvoll. Es wurde an alle gedacht: Sowohl Kinder in Familien mit geringem Erwerbseinkommen würden profitieren als auch Familien mit mittlerem Einkommen sowie Familien, die ausschließlich von Hartz IV leben müssen.

Nicht erst seit der Coronakrise dürfte offensichtlich sein, wie dringend notwendig eine effektive Bekämpfung von Kinderarmut ist. Armut bedeutet nicht nur Mangel an materiellen Dingen, weniger Chancen in der Schule und im gesamten Leben, sondern auch Ausgrenzung, kaum Teilhabe und Mobbing.

Aktuell wird das Kindergeld komplett mit dem Hartz-IV-Regelsatz verrechnet, obwohl dieser sowieso extrem knapp ist. Für Bildung sind etwa maximal 55 Cent im Monat vorgesehen, für den Kinderwohnbedarf maximal rund 25 Euro. Die Zahlungen, die der DGB für die Kindergrundsicherung vorschlägt, sind weit realistischer. Würde das Konzept umgesetzt, würde dies für viele Familien nicht nur bedeuten, mehr Geld zu haben. Für betroffene Kinder hieße das auch, weniger ausgegrenzt zu werden.

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