nd-aktuell.de / 29.07.2020 / Ratgeber / Seite 17

Coronavirus-Tests für Reiserückehrer

Fragen & Antworten

Die Airports in München, Düsseldorf, Köln/Bonn und Dortmund bieten seit dem letzten Samstag erstmals kostenfreie Untersuchungen an. Bislang gab es die Möglichkeit zum Test bereits in Frankfurt am Main, München und Köln/Bonn, wobei die Reisenden selbst dafür bezahlen mussten. Berlin will in dieser Woche folgen, auch andere Flughäfen wollen bald nachziehen. Hamburg und Hannover teilten mit, dass es dort noch keinen Termin für den Testbeginn gäbe.

Wer keinen negativen Test hat, muss wie bisher für zwei Wochen in häusliche Quarantäne. Auch Reisende aus Nicht-Risikoländern, darunter nahezu die gesamte EU, können sich freiwillig innerhalb von 72 Stunden testen lassen.

Welche Länder zählen zu den sogenannten Risikogebieten?

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat weltweit mehr als 100 Staaten als Gebiete eingestuft, in denen ein erhöhtes Risiko für eine Infektion mit dem Coronavirus besteht. Aktuell gehören unter anderem Ägypten, Israel, die Türkei, Südafrika und die USA dazu. Bisher müssen Menschen, die aus den Ländern zurückkehren, in Deutschland zunächst 14 Tage in häusliche Quarantäne, sofern sie nicht einen negativen Corona-Test vorweisen können, der höchstens 48 Stunden alt ist. Außerdem müssen sie sich bei ihrem Gesundheitsamt melden. Ob die Rückkehrer tatsächlich immer in Quarantäne gehen, ist jedoch fraglich.

Wer führt die Tests an den Flughäfen durch?

Das steht noch nicht definitiv fest. Die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen betont, Mitarbeiter der Flughäfen seien nicht befugt, Passagiere auf ihren Gesundheitsstatus hin zu überprüfen. Sollten die Gesundheitsbehörden jedoch einen wie auch immer gearteten Schnelltest anordnen, müsste dieser von den Behörden durchgeführt werden.

Um welche Tests geht es?

Gängige Tests auf eine akute Corona-Infektion sind die sogenannten PCR-Tests. Dabei nehmen Helfer in der Regel mit einem Stäbchen Abstriche aus Nase oder Rachen, die dann auf Erbgut des Erregers Sars-CoV-2 untersucht werden. Diese Tests bieten allerdings nur eine Momentaufnahme. Es kann daher vorkommen, dass das Virus bei einem erst kürzlich Infizierten zum Testzeitpunkt noch nicht nachweisbar ist.

Wie lässt sich bei Umsteigern nachvollziehen, ob sie aus einem Risikogebiet kommen?

Die Fluggesellschaften verfügen über die Daten der Passagiere, die Reisewege und neben wem sie gesessen haben. Grundsätzlich lässt sich damit nachvollziehen, ob ein Fluggast aus einem Risikogebiet umgestiegen ist.

Geht es nur um Flugreisende?

Das scheint noch nicht abschließend geklärt. Eine große Frage ist, wie mit Auto-, Bahn- und Schiffsreisenden umgegangen wird. Bei Reiserückkehrern aus Risikogebieten geht es nicht nur um den Flugverkehr.

Können sich Reisende schon heute an Flughäfen freiwillig testen lassen?

Seit knapp einem Monat können sich Passagiere in Frankfurt am Main auf das Coronavirus testen lassen. Am Flughafen München gibt es seit Ende Juni ebenfalls die Möglichkeit für Reisende, sich freiwillig, aber kostenpflichtig testen zu lassen. Der Test kostet 59 Euro und als Schnellverfahren 139 Euro. Agenturen/nd