Die Jungsozialisten in der SPD sind zum Karnevalsverein mutiert. Laut Juso-Chef Kevin Kühnert steht nämlich eine »überragende Mehrheit« seiner Organisation hinter dem sozialdemokratischen Kanzlerkandidaten Olaf Scholz.[1] Auch die Berliner Juso-Vorsitzende Annika Klose äußerte vorsichtige Sympathie für Scholz[2], der sich wie kaum ein anderer in seiner Partei für das Zustandekommen dieser Großen Koalition ins Zeug gelegt hat. Man erinnert sich: Kühnert hat wie ein Löwe gegen die GroKo-Neuauflage gekämpft, ist durch jede Talkshow getingelt und hat beinahe jedem Genossen erklärt – ob er es hören wollte oder nicht – , dass die SPD dringend einen Bruch mit der Agenda-Politik braucht. Auch deshalb hat er mit dafür gesorgt, dass Scholz nicht Parteivorsitzender werden konnte.
Mit dem Bundesfinanzminister als Zugpferd wird es keine rot-rot-grüne Bundesregierung geben. Die hat Scholz am Donnerstag zwar nicht grundsätzlich ausgeschlossen, sich aber skeptisch zur Regierungsfähigkeit der Linken geäußert – und damit R2G praktisch eine Absage erteilt.[3] Für ein solches Bündnis haben sowohl Klose als auch Kühnert immer wieder geworben. Die SPD hat seit den Schröder-Jahren viel an Glaubwürdigkeit eingebüßt. Ihrer Jugendorganisation droht nun das gleiche Schicksal.
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1140401.olaf-scholz-und-jusos-liebesgruesse-fuer-olaf.html