Flammendes Inferno im brasilianischen Pantanal

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Brasília. Brasilien brennt: Gigantische Brände wüten im zum Welterbe zählenden Feuchtgebiet Pantanal, vernichten große Teile der reichen Tier- und Pflanzenwelt. Seit Anfang des Jahres ist im südwestlichen Hinterland Brasiliens bereits eine Fläche von etwa 23 500 Quadratkilometern in Flammen aufgegangen. Nach Angaben des staatlichen Instituts Inpe hat sich dort die Zahl der Feuer im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als verdoppelt. Immer verzweifelter kämpfen die Löschkräfte, wie dieser Freiwillige (Foto) auf der Transpantaneira-Straße, gegen die sich schnell ausbreitenden Brände an.

In den vergangenen zwanzig Jahren hat sich die Zahl der Feuer in der Region sogar mehr als verfünffacht. Experten führen die Zunahme in Pantanal zum einen auf klimatische Veränderungen mit einer langen Trockenperiode zurück. Zum anderen wird ein großer Teil der Feuer von Menschen verursacht, vor allem durch illegale Brandrodungen zur Gewinnung von Weideflächen. Wirtschaftliche Erschließung und rücksichtslose Profitjagd bedrohen auch Ökosysteme in anderen Teilen Brasiliens. Die Zahl der Waldbrände liegt auf dem höchsten Stand seit zehn Jahren, betroffen ist nicht nur das Amazonasgebiet.

Die Regierung von Jair Bolsonaro hat Ressourcen für den Umweltschutz gekappt und Brasiliens Image ruiniert. Im ersten Amtsjahr des Ultrarechten stieg die Zerstörung des Regenwaldes um 85 Prozent. In den ersten acht Monaten dieses Jahres wurden »nur« 6086 Quadratkilometer Regenwald in Brasilien vernichtet - immer noch mehr als im ganzen Jahr 2018. Die aktuelle ökonomische Krise verschärft die Situation. Eine neue Allianz »Koalition Brasilien, Wälder und Landwirtschaft« aus 230 Umweltgruppen und Agrarfirmen fordert nun ein rasches Vorgehen gegen die Vernichtung der Wälder und den Landraub.nd

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