Corona-Hotspots München und Madrid

Die bayerische Landeshauptstadt und Spaniens Hauptstadt beschließen weitere Einschränkungen

Deutschland- und europaweit steigt die Anzahl der Corona-Infektionen kontinuierlich an. In der Bundesrepublik ist unter anderem die bayerische Landeshauptstadt München besonders betroffen, die nun mit erneuten Einschränkungen versucht, gegenzusteuern. Nach einem städtischen Krisengipfel erklärte Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) am Montag, dass sich ab Donnerstag im gesamten öffentlichen Raum in München nicht mehr als fünf Menschen an einem Ort treffen dürfen. Ausnahmen sind demnach, wenn sich zwei Haushalte treffen, die zusammen mehr Menschen umfassen, oder Verwandte in gerader Linie. Laut Reiter sei das Ziel der neuen Maßnahmen, »dass wir die Zahlen der Menschen, die sich treffen, drastisch reduzieren müssen«.

Um dies zu erreichen, gelten künftig auch für private Feiern wie Geburtstage, Hochzeiten und Beerdigungen Einschränkungen. In geschlossenen Räumen dürfen sich demnach höchstens 25 Menschen treffen, im Freien sind es 50 Menschen. Theater, Konzerte und ähnliche Veranstaltungen sind von dieser Einschränkung nicht betroffen. Als weitere Maßnahme ordnete die Stadt zudem eine Maskenpflicht für einzelne stark besuchte Orte wie den Marienplatz und den Viktualienmarkt an. Nach Angaben Reiters sei auch eine generelle Maskenpflicht im gesamten Stadtgebiet diskutiert worden, die es aber zunächst nicht geben werde.

Die neu beschlossenen Einschränkungen sollen am Mittwoch als Allgemeinverfügung erlassen werden und ab Donnerstag für zunächst sieben Tage gelten. Seit Ende der Sommerferien vor zwei Wochen steigen die Infektionszahlen in München stark an. Als besonders besorgniserregend gilt das Infektionsgeschehen, weil kein einzelner Ort für den Anstieg verantwortlich gemacht wird, sondern die Infektionen in unterschiedlichen Gruppen auftreten.

Weitaus massiver als in München fallen die Beschränkungen in Spaniens Hauptstadt Madrid aus. Dort sind wegen stark steigender Infektionszahlen seit Montag einige Stadtviertel abgeriegelt. Rund 850 000 Menschen in überwiegend ärmeren Stadtteilen im Süden sowie in südlichen Vororten dürfen ihre Stadtteile nicht mehr verlassen und von außen darf niemand hinein. Ausnahmen gibt es nur für den Weg zur Arbeit, zum Arzt oder um Kinder zur Schule zu bringen. Die Einschränkungen gelten für zwei Wochen.

Innerhalb der abgesperrten Gebiete können sich die Einwohner zwar frei bewegen, doch haben die Behörden die Betroffenen darum gebeten, möglichst zu Hause zu bleiben. Innerhalb der betroffenen Viertel wurden Parks geschlossen. Geschäfte, Bars und Restaurants hingegen dürfen geöffnet bleiben, müssen aber die Zahl der Kunden und Gäste halbieren. Die Obergrenze für Treffen wurde in der gesamten Region von zehn auf sechs Menschen gesenkt. Mit Agenturen Seite 5

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