nd-aktuell.de / 30.09.2020 / Ratgeber / Seite 21

Ein früher frostiger Herbstbeginn

Die Gartenkolumne

Peter Kollewe

Letztere hatten sich doch noch einmal gut in die zweite Blüte gebracht. Einige Bohnen protzten mit beachtlicher Länge. Die Dahlien hatten auch ihre zweite Runde eingeläutet ...

Es ist noch einmal gut gegangen. Eigentlich rechneten wir mit derlei Kälteschocks so in den ersten Oktobertagen. Jedenfalls war das in den letzten Jahren mehrfach der Fall. Aber in der zweiten September-Dekade?

So war freudiges Aufatmen angesagt, und der Morgenkaffee schmeckte doppelt so gut. Zumal so ein richtiger Arbeitsanfall noch nicht ansteht. Es bleibt momentan bei Kleinkram. Blumenzwiebeln stecken, diese und jene Staude teilen. Zwei Töpfe Pampagras waren in die Erde zu bringen. Ja, der Klarapfel hat seinen Schnitt verpasst bekommen. Das war ruckzuck passiert, denn der Baum ist nicht sehr hoch, hat aber für sein Alter, gut 26 Jahre, wieder mit einer tollen Ernte aufgewartet. Verblühtes konnte man noch abschneiden und hier und da ein wenig ausputzen und verschneiden - alles keine großen Arbeiten.

Die Überraschung: Der Mangold hatte Mehltau auf seinen beachtlich großen Außenblättern. Aber das muss uns nicht sorgen, von innen her treibt er tüchtig nach, so dass eben das Mittagessen mit Bouletten und Salzkartoffeln noch etwas warten muss. Kartoffeln selbstredend aus eigener Rodung. Wenngleich diese nicht so richtig befriedigen konnte - große, stattliche Knollen waren Mangelware. Maximal acht bis zehn Zentimeter im Durchmesser. Und zu viel Pellkartoffelgröße. Der Nachbar klagte ebenfalls. Aber fast zwei große Behnertkörbe voll - das war doch der Mühe wert.

Auf den nun freien Flächen ging es schnell zur Sache. Der Gründünger - wir haben uns wieder für Gelbsenf entschieden - hatte schon nach drei Tagen prächtig gekeimt. Ein schönes Bild. Nun können wir uns Gedanken machen, was wohl im kommenden Jahr hier alles wachsen soll.

Das gilt auch für die breite Blumenrabatte, die den Garten teilt. Dieses und jenes sollte man im Herbst aufschreiben und kennzeichnen, was man wohin umsetzen will. Wenn man es nicht jetzt tut, wo alles gewachsen ist, dann geht im Frühjahr meist das große Rätselraten los. Wie war das doch gleich ...?