Der Teufel kriegt kein Corona

Simon Poelchau über die Vermögenszuwächse der Superreichen

  • Simon Poelchau
  • Lesedauer: 1 Min.

»Der Teufel macht immer auf den selben Haufen«, heißt ein bekanntes Sprichwort. Will heißen: Die Reichen kriegen immer mehr, während der Rest meist leer ausgeht. Doch ist nicht der Antichrist daran schuld, sondern der realexistierende Kapitalismus, der auf den Prinzipien des Privateigentums, der Ausbeutung von Arbeitskraft und der Profitmaximierung aufbaut. Daran ändert auch die Corona-Pandemie nichts. Ganz im Gegenteil.

Denn die Vermögen der Superreichen sind hierzulande und im Rest der Welt weiter gewachsen. Fast 600 Milliarden US-Dollar können die hiesigen Milliardäre mittlerweile auf sich vereinen, wie die Großbank UBS in einer am Mittwoch veröffentlichten Studie feststellt. Der Grund dafür liegt laut den Reichtumsforschern unter anderem auch in Investitionen in die Gesundheitsbranche, die sich für die Superreichen auszahlen. Sie profitieren also auch davon, dass dieser in der Coronakrise so wichtige Bereich privatwirtschaftlich organisiert, dass Gesundheit eine Ware ist.

Man kann also sagen, dass der Teufel kein Corona kriegt, der Kapitalismus in der Pandemie keine Pause macht. Und zur Kehrseite dieses Wirtschaftssystems gehört auch, dass vergangenes Jahr 289 000 Haushalten der Strom abgestellt wurde, weil sie ihre Rechnungen nicht bezahlen konnten.

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