Werbung

Spielball der Mächte

Peter Steiniger über den neuesten Waffenstillstand in Bergkarabach

  • Peter Steiniger
  • Lesedauer: 1 Min.

Armenien hat den ungleichen Kampf um Bergkarabach verloren, der dem Land von Aserbaidschans Herrscher Aliyev per Angriffskrieg aufgezwungen wurde. Nun versucht Russland, den Konflikt mit veränderter Geografie neu einzufrieren. Baku erhält dabei ein großes Stück vom Kuchen. Den Schlag gegen die kleine »Republik Arzach« wagte Aliyev auch deshalb, weil Moskau klar gemacht hatte, dass sein Beistand für den armenischen Alliierten an den Grenzen des Mutterlandes endet. Das Risiko, an der Südflanke in einen Krieg mit dem Stellvertreter des Nato-Lands Türkei hineingezogen zu werden, ist es den Russen nicht wert. Von den USA hat der türkische Präsident Erdoğan nicht umsonst Carte blanche, in der Region Feuer zu legen.

Jerewan ist auf sich gestellt und muss den Blutzoll drücken. Nationale Aufwallungen gewinnen keinen Krieg. Die finstere Lage der Karabach-Armenier ist auch Ergebnis einer EU-Politik, die Erdoğan als ihr nützlichen Schurken förderte und ihm weiter Waffen verkauft. Er revanchiert sich mit Söldnern auf Karabachs Schlachtfeld. Für Aserbaidschan und den Großosmanen ist der Krieg ideologisch motiviert. Der Siegestaumel festigt Aliyevs Position. Zum Geschäftserfolg haben ihm alle Seiten verholfen. Der russische Bär besiegelt den Deal eilig mit der Entsendung von Friedenstruppen.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal