Das asiatische Jahrhundert

Alexander Isele über das neue Freihandelsabkommen der Superlative

  • Alexander Isele
  • Lesedauer: 1 Min.

Es sind wahrlich Superlative nötig, um die Gründung der »Umfassenden Regionalen Wirtschaftspartnerschaft« einzuordnen. 15 Nationen, 2,2 Milliarden Menschen, rund ein Drittel der globalen Wirtschaftsleistung, ein gemeinsames Bruttoinlandsprodukt von 26,2 Billionen US-Dollar: Der innerasiatische Handel, schon jetzt größer als der mit Nordamerika und Europa zusammen, wird das Gravitationszentrum der Weltwirtschaft weiter nach Asien verschieben. Am erstaunlichsten an diesem Freihandelsabkommen ist, dass die drei großen Wirtschaftsmächte und Rivalen Asiens - China, Japan und Südkorea - mitmachen. Für Indien bleibt die Tür offen.

Das Freihandelsabkommen dürfte China etwas Luft im Handelskrieg mit den USA verschaffen. Dieser Erfolg Pekings liegt auch an der Enttäuschung der asiatischen US-Allierten über Washington. Am Tag nach seiner Amtseinführung zog Präsident Donald Trump 2017 die USA aus dem Transpazifischen Freihandelsabkommen TPP zurück - vor allem für Japan, Vietnam und Singapur ein Schlag vor den Kopf. Für ihren Wunsch nach mehr regionaler Kohäsion und Zusammenarbeit blieb der Blick nach Asien. Nun stellt sich die Frage, ob die Freihandelszone zu einer Angleichung der Lebensstandards führt. Wenn nicht, werden alte Konflikte bald wieder aufbrechen.

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