5,5 Millionen Waffen sind zu viel

Stefan Otto fordert Einschränkungen für Sportschützen

Eine Pistole ist grundsätzlich ein destruktiver Gegenstand. Sie ist fürs Töten gemacht, für nichts anderes. Natürlich gibt es auch spielerische Benutzungen, im Schützenverein etwa. Diese Zweckentfremdung mag Spaß machen, hat aber gefährliche Nebenwirkungen. Denn es gibt dadurch eine hohe Zahl an Berechtigungen fürs Waffentragen. In Deutschland sind derzeit rund 5,5 Millionen Pistolen und Gewehre im Umlauf. Statistisch gesehen wird mit jeder 150 000sten Waffe ein Mensch umgebracht.

Die Grünen wollen in ihrem neuen Grundsatzprogramm Sportschützen entwaffnen. Ihnen soll es verboten werden, mit potenziell tödlichen Waffen zu schießen. Das ist eine moderate wie sinnvolle Einschränkung. Denn die Vermutung liegt nahe, dass, wenn weniger scharfe Waffen im Umlauf sind, es weniger Tote gibt. Auch wenn es Fachpolitiker gibt, die das bestreiten und darauf verweisen, dass die Zahl tödlicher Schüsse in Deutschland nicht sehr hoch ist. Sie ist aber auch nicht unerheblich. So hatten die Täter der Amokläufe von Erfurt und Winnenden sowie der Attentäter von Hanau über Schützenvereine einen leichten Zugang zu Waffen. Diese drei Taten sollten Grund genug sein, die Zahl der Schusswaffen in Privathand einzuschränken, denn es würde helfen, Leben zu erhalten.

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