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+++ Corona-Schnelltests in sächsischen Hotspots angelaufen +++

Der Newsblog zur Coronakrise - Freitag, 04. Dezember 2020: +++ Corona-Schnelltests in sächsischen Hotspots angelaufen +++ Über 23.000 Neuinfektionen in Deutschland +++

  • Lesedauer: 5 Min.

+++ Corona-Schnelltests in sächsischen Hotspots angelaufen +++

In mehreren Gemeinden in Sachsen haben am Freitag die ersten großangelegten Corona-Schnelltests begonnen. So hatten sich etwa in Rathmannsdorf (Sächsische Schweiz-Osterzgebirge) bereits am Morgen vor Beginn der Tests zahlreiche Menschen vor dem Gemeindezentrum versammelt. Lange Schlangen oder Wartezeiten gab es aber laut einem dpa-Reporter zunächst nicht. Die knapp 1000 Einwohner sind aufgerufen, sich bis zum Abend freiwillig und kostenfrei auf das Corona-Virus testen zu lassen. Bei den sogenannten Antigen-Tests liegen die Ergebnisse bereits nach etwa 15 Minuten vor.

Auch in Räckelwitz bei Kamenz wurde am Freitagmorgen in der Sporthalle der Gemeinde mit den Massentests begonnen. »Es wird auf jeden Fall angenommen, am Morgen war recht viel los«, sagte Kai Kranich vom Deutschen Roten Kreuz, das die Massentests gemeinsam mit anderen Hilfsorganisationen umsetzt. Man gehe davon aus, dass die meisten aber erst nach der Arbeit am Nachmittag zum Testen kommen.

Nach Angaben des Landratsamtes ließen sich bis zum Mittag in Räckelwitz etwa 100 Menschen testen - drei Testergebnisse waren positiv. Zahlreiche Einwohner der Gemeinde hätten zudem einen Termin zu Hause vereinbart, um sich von dem mobilen Einsatzteam testen zu lassen, hieß es.

Beide Gemeinden sind stark von Corona-Fällen betroffen und liegen in Landkreisen, die bundesweit als Hotspots gelten. Laut Robert Koch-Institut gibt es im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge 470 Neuinfektionen in einer Woche pro 100 000 Einwohner - der Kreis landet damit bundesweit auf dem dritten Platz - gefolgt vom Landkreis Bautzen mit einem Inzidenzwert von 441.

Mit der Test-Aktion sollen möglichst viele Träger des Coronavirus ohne Symptome von ihrer Infektion erfahren. Experten vermuten, dass viele Corona-Ansteckungen durch Menschen passieren, die nichts von ihrer Infektion mit Sars-CoV-2 wissen. Der Freistaat stellt in einer ersten Stufe rund 20 000 Tests zur Verfügung - insgesamt sollen es bis zu 200 000 sein.

+++ Schlangen zum Auftakt der Corona-Massentests in Österreich +++

Die Corona-Massentests in Österreich stoßen auf reges Interesse. Zum Auftakt am Freitag bildeten sich in Wien und Innsbruck nach Angaben von Reportern des ORF und des Senders OE24 längere Warteschlangen vor den Teststationen. In Österreichs Hauptstadt können sich die Bürger an drei Standorten bis zum 13. Dezember testen lassen. Die Kapazität liegt in Wien bei bis zu 150 000 Tests pro Tag. Die Regierung hofft, dass sich im Laufe der nächsten Wochen mehrere Millionen Österreicher untersuchen lassen. Ziel ist es, besonders auch die symptomfreien Infizierten zu entdecken, um so die Infektionsketten zu durchbrechen.

Neben Wien und Tirol startete das Projekt am Freitag auch im Bundesland Vorarlberg. Die weiteren sechs Bundesländer folgen in den nächsten Tagen. Vergleichbare Massentests gab es bisher im Nachbarland Slowakei oder auch im norditalienischen Südtirol.

+++ Fast 3000 Corona-Tote an einem Tag in den USA +++

Der gewählte US-Präsident Joe Biden will den renommierten Corona-Experten Anthony Fauci zu seinem obersten medizinischen Berater machen. Biden sagte dem Nachrichtensender CNN am Donnerstag, er habe Fauci in einem Gespräch gebeten, »oberster medizinischer Berater für mich und Teil des Covid-Teams zu sein«. Am selben Tag verzeichneten die USA mehr als 210.000 Neuinfektionen binnen 24 Stunden - ein neuer Höchststand seit dem Beginn der Pandemie.

Biden, der das Präsidentenamt am 20. Januar antreten wird, hat den Kampf gegen die Corona-Pandemie zu seiner dringlichsten Aufgabe erklärt. Auf CNN kündigte er nun an, er werde die Bevölkerung nach seiner Vereidigung aufrufen, in den folgenden 100 Tagen eine Schutzmaske zu tragen. »Nicht für immer. 100 Tage.« Dadurch, und mit Impfstoffen, könnten die Infektionszahlen »deutlich« gesenkt werden.

Biden kündigte zudem an, er werde sich öffentlich impfen lassen, sobald ein Impfstoff zugelassen sei. »Wenn Doktor Fauci sagt, dass wir einen sicheren Impfstoff haben, werde ich vor der Öffentlichkeit stehen«, sagte der künftige Präsident und tippte sich dann mit Hand auf die Schulter, um eine Impfung anzudeuten. »Es ist wichtig, der US-Bevölkerung zu kommunizieren, dass es sicher ist.«

Intensivbettenauslastung nach Bundesland

Die USA verzeichnen derzeit einen dramatischen Anstieg der Corona-Infektionen. Nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität wurden am Donnerstagabend mit mehr als 210.000 neuen Fällen die meisten Neuinfektionen binnen 24 Stunden seit Beginn der Pandemie gemeldet. Die Zahl der Toten erreichte mit 2907 an einem Tag ebenfalls einen der höchsten bisher gemeldeten Werte.

Der Gouverneur des US-Bundesstaates Kalifornien kündigte angesichts der zunehmenden Auslastung von Krankenhäusern strenge Maßnahmen an. Sollten mehr als 85 Prozent der verfügbaren Intensivbetten belegt sein - was in vier der fünf Regionen des Bundesstaates am Freitag oder Samstag der Fall sein könnte - sollen unter anderem Treffen zwischen mehreren Haushalten verboten und ein Reiseverbot verhängt werden.

Inzwischen sind in den USA mehr als 14,1 Millionen Corona-Ansteckungen bestätigt, mehr als 276.000 Menschen starben an den Folgen einer Infektion. Das sind die mit Abstand höchsten Zahlen weltweit.

+++ 23.400 Neuinfektionen in Deutschland an einem Tag registriert +++

In Deutschland sind innerhalb eines Tages mehr als 23.400 Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet worden. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Freitagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 23.449 neue Ansteckungsfälle erfasst. Das waren rund 640 mehr als am Freitag vor einer Woche, als das RKI 22.806 Neuinfektionen gemeldet hatte.

Insgesamt wurden seit Beginn der Pandemie in Deutschland nach RKI-Angaben 1.130.238 Infektionen erfasst. Die Zahl der Corona-Toten in Deutschland stieg den Angaben zufolge um 432 auf 18.034. Die Zahl der Genesenen lag bei etwa 820.600. Agenturen/nd

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