+++Zahlen & Fakten +++

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26 300 Visa für qualifizierte Fachkräfte

Vom 1. Januar bis 30. September dieses Jahres sind laut Bundesregierung 26 309 Visa für Fachkräfte und sonstige qualifizierte Beschäftigte erteilt worden. Davon entfielen 7489 Visa für Fachkräfte und sonstige Qualifizierte auf den Zeitraum vom 1. Januar bis 29. Februar 2020, heißt es in einer Antwort der Bundesregierung. Im Zeitraum vom 1. März bis 30. September 2020 wurden danach 18 820 dieser Visa erteilt.

Vom 1. Januar bis 30. September 2019 wurden 30 176 Visa erteilt, schreibt die Regierung. Ein Vergleich der Zahlen sei aber «nur bedingt aussagekräftig, weil die Visa für den Zeitraum vom 1. Januar 2019 bis 29. Februar 2020 teilweise auf Basis anderer Rechtsgrundlagen erteilt wurden, vor allem aber weil die Visaerteilung 2020 aufgrund der Covid-19-Pandemie insbesondere zwischen Mitte März und Ende Juni teils erheblich eingeschränkt war

Vor allem Frauen in der Minijob-Falle

Minijobs mit bis zu 450 Euro im Monat sind einer Studie zufolge für Mütter oft finanziell attraktiver als ein sozialversicherter Job. Grund sei das Steuer- und Sozialversicherungssystem in Deutschland, das mehrheitlich für Frauen falsche Anreize setze, heißt es in einer Analyse im Auftrag der Bertelsmann Stiftung. So würden Zweitverdienende in Paarhaushalten mit hohen Steuern und Abgaben belastet, wenn sie eine Teilzeit- oder Vollzeitbeschäftigung aufnehmen. Ein Wechsel in einen sozialversicherungspflichtigen Teilzeitjob rechne sich für sie kaum.

Von 7,6 Millionen Ehefrauen im Erwerbsalter haben den Angaben zufolge rund drei Viertel ein geringeres Einkommen als der Mann und sind demnach Zweitverdienerinnen. Verdient ein Mann 48 000 Euro brutto im Jahr, würde seine Frau bei einem Stundenlohn von zehn Euro und einem Minijob mit etwa zehn Wochenstunden 5400 Euro im Jahr hinzuverdienen. Das alles ohne Abzüge aufgrund der Sonderregelung für Minijobs. Wählt sie stattdessen einen Teilzeitjob mit doppelt so vielen, also 20 Wochenstunden bei gleichem Bruttostundenlohn, bleiben der Familie 6293 Euro im Jahr zusätzlich - lediglich knapp 900 Euro mehr.

Sonderprogramm für Ausbildungsplätze

Das Programm »Ausbildungsplätze sichern« des Bundes soll die Ausbildungsaktivitäten von kleinen und mittleren Betrieben in Zeiten der Corona-Pandemie unterstützen. Allerdings kennt 49 Prozent der Betriebe, für die das Angebot infrage kommt, das Programm nicht. Mit dem Bundesprogramm kann eine Ausbildungsprämie an Betriebe gezahlt werden, die die Zahl ihrer Ausbildungsplätze aufrechterhalten oder sogar ausbauen.

Von den förderberechtigten Betrieben haben nur 16 Prozent Fördermittel beantragt. Ursache kann sein, so das Nürnberger Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), dass die Ausbildungsprämie erst nach erfolgreicher Probezeit der Auszubildenden gewährt wird und zwischen dem regulären Ausbildungsbeginn Anfang August und dem Befragungszeitpunkt nur zwei Monate liegen. 15 Prozent der befragten Betriebe planen laut IAB, einen Antrag auf Förderung zu stellen. Agenturen/nd

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