Alles nur halb so wild?

Daniel Lücking über die Selbstreinigungskräfte im KSK

»Alle Rückmeldungen, die mir bisher vorliegen – über den Generalinspekteur, über die Wehrbeauftragte, auch über das KSK selbst – sind Rückmeldungen, die zeigen, dass wir mit den Maßnahmen auf dem richtigen Weg sind«, sagte Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) gegenüber der dpa.

In einer geradezu als Transparenz- und Medienoffensive zu bezeichnenden Art und Weise reagierte die Ministerin im letzten Sommer auf den Skandal im Kommando Spezialkräfte KSK. Munition verschwunden. Bei Sprengstoff schlecht Buch geführt. Rechtsradikale im Dutzend und tief in den Strukturen der Einheit. Alles wurde vermeintlich breit untersucht und öffentlich besprochen. Worüber niemand bislang redet: Was haben die KSK-Soldat*innen mit der problematischen Gesinnung eigentlich so im Ausland getrieben? Im vergangenen Jahr wurde beim australischen Pendant des KSK eine willkürliche Tötung aufgedeckt und auch US-Truppen stehen nicht im Ruf, es mit Menschenrechten allzu genau zu nehmen, wenn es in Kriegsmissionen geht.

Dass ein Skandal dieser Dimension rein intern bearbeitet wird und nicht einmal einen Untersuchungsausschuss des Bundestages beschäftigt, zeigt, dass die Armee in viel zu vielen Bereichen zu wenig Kontrolle erfährt.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal