nd-aktuell.de / 20.01.2021 / Ratgeber / Seite 19

Zahlen & Fakten

Pandemiebedingte Krankschreibungen

Beschäftigte in der Kinderbetreuung und Kindererziehung sind bislang am häufigsten wegen Corona krankgeschrieben worden. Zwischen März und Oktober waren 2672 von 100 000 Arbeitnehmern in diesem Bereich wegen einer Covid-19-Infektion zu Hause geblieben, wie aus einer Auswertung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK hervorgeht. Damit liege diese Gruppe mehr als das 2,2-fache über dem Durchschnitt aller AOK-Versicherten. Platz zwei belegen medizinische Fachangestellte mit 2469 Krankgeschriebenen je 100 000 Beschäftigten. Bei einer ersten Auswertung für die Monate März bis Mai hatten noch Berufe in der Alten- und Krankenpflege die Spitzenplätze belegt, jetzt kamen sie auf Rang 7 und 8.

Homeoffice wird von 38 Prozent genutzt

Eine jüngst vom Nürnberger Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) veröffentlichte Untersuchung zeigt, dass in Betrieben, in denen zumindest für einen Teil der Belegschaft Homeoffice prinzipiell möglich ist, 38 Prozent der Beschäftigten dies auch tatsächlich nutzen können. Vor der Covid-19-Pandemie traf dies auf nur 27 Prozent der Beschäftigten zu. 13 Prozent der Beschäftigten können der Umfrage zufolge aber kein Homeoffice nutzen, obwohl dies ihre Tätigkeit zulässt. Das sind 10 Prozent weniger als vor der Pandemie.

Tarifverdienste 2020: niedrigstes Plus

Für 2020 rechnet das Statistische Bundesamt mit dem niedrigsten Anstieg der Tarifverdienste seit 2016. Wie die Statistiker in Wiesbaden mitteilten, dürfte der Anstieg im Durchschnitt bei 2,1 Prozent im Vergleich zu 2019 liegen. Genauso hoch war der Wert 2016 im Vergleich zu 2015. Im Jahr 2019 waren die Tarifverdienste dagegen im Schnitt um 3,2 Prozent gestiegen. Die endgültigen Ergebnisse für 2020 werden erst Anfang März veröffentlicht.

Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung prognostiziert in seinem aktuellen Jahresgutachten für 2020 einen Anstieg der Verbraucherpreise um 0,6 Prozent - damit würde die Verdienstentwicklung der Tarifbeschäftigten im Jahr 2020 deutlich über der Inflationsrate liegen. Agenturen/nd