Kein Wille, kein Weg

Alexander Ludewig über die »Taskforce Zukunft Profifußball«

Die im September von der Deutschen Fußball-Liga (DFL) gegründete »Taskforce Zukunft Profifußball« soll die große Antwort auf die als existenzbedrohend beklagte Krise sein. Dass am Mittwoch allein die Entstehung dieser Arbeitsgruppe mit 37 Experten aus Sport, Gesellschaft, Politik, Wissenschaft und Wirtschaft als Erfolg bezeichnet wurde, sagt viel über den Willen zur Veränderung aus. Präsentiert wurden 17 Handlungsempfehlungen, voll mit Worten, die schon ewig aus Sonntagsreden bekannt sind - beispielsweise Nachhaltigkeit, Compliance, Faninteressen, Frauenförderung.

Hoffnung auf Besserung nahm auch DFL-Chef Christian Seifert gleich selbst, als er die Vereine als Verantwortliche für die Umsetzung bezeichnete. Jene Bundesligisten also, die trotz Coronakrise weiterhin jährlich mehr als 1,5 Milliarden Euro für ihr Personal ausgeben. Klubs, die trotz Staatshilfen keinen Gehaltsverzicht ihrer Profis einfordern, die durchschnittlich zwei Millionen Euro pro Jahr verdienen. Kein Wille, kein Weg: Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge honorierte etwa am Dienstag nicht, dass die Klubs der fünf besten Ligen Europas in dieser Transferperiode mit »nur« 270 Millionen Euro zwei Drittel weniger als im Vorjahr ausgegeben hatten - er beklagte den Zusammenbruch des Finanzsystems im Fußball.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal