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Molly unterwegs

  • Lesedauer: 2 Min.

Nur immer in den Parks nebenan spazieren zu gehen, ist nicht besonders aufregend. Keine fünf Minuten und man weiß, wie es den Nachbarshunden geht; die von irgendjemandem achtlos weggeworfene Pizza hat man auch schnell aufgegessen. Sehr zum Ärger meiner Menschen, die ständig jedes Futter für sich beanspruchen. Und sehr aufgeregt reagieren, wenn ich schneller war. Dabei bin ich selbstverständlich oft schneller: bessere Nase, mehr Futter!

Das ist dann auch der Nachteil an den längeren Ausflügen: Ständig spaziere ich durch Gegenden, in denen es weit und breit nichts zu essen gibt. Und dem, was es möglicherweise gäbe, darf man nicht hinterherrennen. Da sind Menschen eigen. Doch um bei einer hündischen Lebensweisheit zu bleiben: Wo Menschen sind, gibt es auch Futterbehälter. Selbst auf größeren Ausflügen finden sich immer Plätze, auf denen welche herumstehen. Das Problem besteht darin, sich so wegzuschleichen, dass die Menschen es nicht mitbekommen. Denn was diese Futterbehälter betrifft, teilen sie gar nicht gern - und das, obwohl sie ständig Futter hineintun.

Besonders komisch werden sie, wenn man an ihren Futterbehälter im Haus geht. Gar nicht dumm, haben meine Menschen diesen in einer Schublade versteckt. Da sind immer die leckersten Sachen drin, wenn ich meiner Nase trauen kann.

Da wo Menschen sind, sind auch diese Futterbehälter. Wenn man ein kleines, wohlduftendes Plastikstück herauszieht und sich klammheimlich auf seinen Platz verziehen kann, ist alles gut. Nur wehe, man wird erwischt! Dann muss man es wieder hergeben, und die Menschen stecken es sofort in ihren Futterbehälter zurück. Vielleicht geht ihnen deshalb nie das Essen aus - sie sind einfach wie Eichhörnchen. Die horten allerdings nur Nüsse, und deren Verstecke sind auch nicht so gut bewacht.

Aufgeschrieben von Ulrike Kumpe

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