Neue Proteste gegen Gewalt in Myanmar

Kreml verteidigt Russlands Präsenz bei Militärparade im Land

  • Lesedauer: 2 Min.

Yangon. Trotz der brutalen Niederschlagung friedlicher Demonstrationen in Myanmar am Wochenende sind in dem südostasiatischen Land auch am Montag wieder Hunderte Menschen gegen die Militärmachthaber auf die Straße gegangen. Die ersten Demonstrationen begannen bereits vor dem Morgengrauen. Mit Blick auf das gewaltsame Vorgehen der Sicherheitskräfte gegen Demonstranten am Samstag sprach die Bundesregierung von einem »neuen traurigen Tiefpunkt« der brutalen Gewalt in Myanmar.

In der Stadt Plate bei Mandalay demonstrierten am Montag Hunderte Menschen mit Plakaten mit Aufschriften wie »Das Volk wird niemals besiegt werden«. Proteste gab es auch im Bundesstaat Kachin und in den Städten Monywa und Mawlamyin. In der Region Sagaing nahmen Hunderte Trauergäste an der Beerdigung der 20-jährigen Studentin Thinzar Hein teil, die am Wochenende von Sicherheitskräften erschossen worden war.

Der Kreml hat unterdessen die umstrittene Teilnahme von Russlands Vizeverteidigungsminister Alexander Fomin bei einer Militärparade in Myanmar verteidigt. Allein am »Tag der Streitkräfte« am Samstag waren in dem südostasiatischen Staat über 100 Menschen getötet worden. Die Anwesenheit Fomins bedeute »absolut keine Billigung dieser tragischen Ereignisse«, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag der Agentur Interfax zufolge. »Wir haben langjährige und recht konstruktive Beziehungen zu Myanmar. Unter diesem Gesichtspunkt müssen wir das betrachten.« Fomin hatte bei seinem Besuch gesagt, Moskau wolle die militärische und militärtechnische Zusammenarbeit mit Myanmar ausbauen. Die Agentur Tass zitierte ihn, das Land sei ein »zuverlässiger Verbündeter und strategischen Partner«. Für Myanmar ist Russland wichtiger Waffenlieferant. An der Parade nahmen auch Vertreter aus China, Indien und Pakistan teil.Agenturen/nd

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal