Heimliche Sieger

Aert van Riel über die Spitzenkandidaturen von Union und Grünen

  • Aert van Riel
  • Lesedauer: 1 Min.

Den Gremien der CDU blieb offenbar nichts anderes übrig, als sich für ihren Vorsitzenden Armin Laschet als Kanzlerkandidaten auszusprechen. Er war erst kürzlich mit einem knappen Ergebnis zum Parteivorsitzenden gewählt worden. Einen solchen Mann demontiert man nicht gleich wieder, sondern er soll die Möglichkeit bekommen, sich zu bewähren. In diesem Zusammenhang gäbe es für Laschet viel zu tun. Seine Umfragewerte sind miserabel, was wohl auch mit der inkonsistenten Haltung des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten während der Coronakrise zu tun hat. Auch deswegen hat sein Kontrahent Markus Söder signalisiert, nicht vorzeitig aufgeben zu wollen. Ob der laut Umfragen beliebtere Regierungschef aus Bayern noch ein Ass im Ärmel hat, um neben der CSU auch die Spitzenpolitiker der CDU in kurzer Zeit auf seine Seite zu ziehen, ist aber fraglich.

Heimlich freuen können sich die Grünen über den Machtkampf in der Union. Sie haben es im Unterschied zur konservativen Konkurrenz geschafft, in aller Ruhe und hinter verschlossenen Türen über ihre Spitzenkandidatur zu diskutieren und wollen das Ergebnis Anfang kommender Woche mitteilen. Anders als die Union dürften sie mit diesem Vorgehen bei den Wählern einige Sympathiepunkte gesammelt haben.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal