nd-aktuell.de / 19.04.2021 / Politik

Annalena Baerbock macht's

Die Entscheidung, wer bei den Grünen für die Kanzlerschaft kandidiert, ist gefallen

Berlin. Der Vorstand der Grünen hat bekannt geben, dass Annalena Baerbock Spitzenkandidatin für die Bundestagswahl werden soll. Unmittelbar nach einem Treffen des Vorstands gab ihr Rivale Robert Habeck die Entscheidung vor Pressevertretern bekannt. Vorbei sind offenbar die Zeiten, in denen bei den Grünen über das Personal gestritten und per Urwahl über ein Spitzenkandidatenduo abgestimmt wird[1]. Das brachte der Partei zwar viel Aufmerksamkeit ein, mehr aber auch nicht. Baerbock gilt als parteiintern exzellent vernetzt.

Seit sie die Führung der Grünen Anfang 2018 übernommen haben, lebten Baerbock und Habeck mit dem ständigen Vergleich. Er lag in den Umfragen lange vor ihr, auch wenn sich das Blatt zuletzt wendete. Während Habeck bei den Grünen in Schleswig-Holstein rasch Karriere machte, arbeitete sie in Gremien der Bundespartei mit und war
Vorstandsmitglied der Europäischen Grünen Partei. Im Vergleich zu ihrem Co-Parteichef wirkt sie inhaltlich sattelfester, bringt aber auch weniger vom Außenseiter-Charme des Buchautors und studierten Philosophen Habeck mit.

Die Grünen liegen nach aktuellen Umfragen in der Wählergunst derzeit auf Platz zwei, hinter der Union, und hoffen, die CDU/CSU bei der Wahl zu überflügeln.

Baerbock wurde am Samstag zur Spitzenkandidatin ihrer Partei in Brandenburg gekürt, sie erhielt 106 Stimmen[2] bei einer Gegenstimme und zwei Enthaltungen. Habeck geht für die Grünen-Kreisverbände Flensburg und Schleswig-Holstein als Direktkandidat in die Bundestagswahl. Die Delegierten wählten ihn am Samstag mit knapp 99 Prozent der Stimmen. Agenturen/nd

Links:

  1. https://www.nd-aktuell.de/artikel/1150879.die-gruenen-streiten-verlernt.html
  2. https://www.nd-aktuell.de/artikel/1150902.annalena-baerbock-spitzenkandidatin-baerbock.html