Die Regierung muss aufholen

Markus Drescher über das Warten auf zwei Milliarden Euro für Kinder

An diesem Mittwoch wird sich das Bundeskabinett vermutlich mit dem sogenannten Aufholpaket für Kinder und Jugendliche beschäftigen. Zwei Milliarden Euro soll es umfassen und dabei helfen, dass die in der Coronakrise besonders unter den Einschränkungen leidenden Minderjährigen Lernrückstände aufholen können und soziale wie und psychische Krisenfolgen abgemildert werden.

Monotonie und Chaos. Berliner Eltern über Kinderbetreuung in der Pandemie

Dass sich die Regierung wegen weiteren Abstimmungsbedarf eine Woche mehr Zeit bis zur Befassung im Kabinett gegönnt hat - geschenkt. Dass sie sich mit einem solchen Programm allerdings überhaupt erst jetzt beschäftigt, obwohl nun wirklich seit geraumer Zeit klar ist, dass Kinder und Jugendliche jede Menge Defizite anhäufen, ist ein weiteres schwerwiegendes Versäumnis der schwarz-roten Krisenpolitik. Denn die Bewilligung von Geld - die Lufthansa hat übrigens mehr als das Vierfache erhalten - ist lediglich der Anfang. Eine solche Aufholjagd will nämlich auch organisiert sein, und das braucht Zeit. Viel Zeit, wie die bisherigen Erfahrungen mit Organisierung in dieser Pandemie zeigen. Bevor nun bald die Politik gänzlich in den Bundestagswahlkampf abgleitet, sollte sich die Regierung schleunigst selbst mal eine Art Aufholpaket genehmigen - zur Abarbeitung des Liegengebliebenen.

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