Für das Leben

Tobias Schlegl ist als Sanitäter auf der »Sea Eye 4« unterwegs

  • Robert D. Meyer
  • Lesedauer: 2 Min.

Würde man das Leben von Tobias »Tobi« Schlegl mit nur einem Wort beschreiben, lautete dieses Viva. Der gebürtige Kölner begann seine TV-Karriere vor 26 Jahren bei einem gleichnamigen Musiksender. Viva stand damals zwar offiziell als Abkürzung für den sperrigen Begriff Videoverwertungsanstalt, doch als eigenständiges Wort gelesen, bedeutet es im Lateinischen »am Leben«. Das passte einerseits perfekt zu dem quietschbunten und oft überdrehten Jugendkanal, bei dem Schlegl erste Erfahrungen als Moderator und Entertainer sammelte, beschreibt aber ebenso auch seine zweite Berufskarriere jenseits der Showbühne.

Um etwas »gesellschaftlich Relevantes« zu tun, entschied sich Schlegl 2016 dazu, eine Ausbildung zum Notfallsanitäter zu machen. Die hat er längst abgeschlossen und arbeitet seitdem in Teilzeit sowohl im Rettungsdienst und als Moderator. In dem Podcast »2Retter1Mikro« spricht er mit Kolleg*innen aus dem Rettungsdienst und der Pflege über ihren Alltag.

Aktuell steht für ihn aber wieder das Leben anderer Menschen im Mittelpunkt. »Ich bin dann mal weg. Und zwar richtig«, schrieb Schlegl am Samstag auf Twitter. Für einige Wochen hat er als Notfallsanitäter auf der »Sea Eye 4« angeheuert, weil er es unerträglich findet, »dass Menschen in Not im Mittelmeer ertrinken. Ich möchte ganz konkret helfen. Ich empfinde das als meine Pflicht«.

Aktive, direkte Hilfe – damit unterscheidet sich der Entertainer, Musiker, Journalist und Sanitäter von anderen Promis aus der Medienbranche, die in der Coronakrise eher durch zweifelhafte Aktionen auf sich aufmerksam machen. Als rund 50 Schauspieler*innen im April mit ironisch gemeinten, aber misslungenen Videoclips zu den Corona-Maßnahmen für Aufregung sorgten, kommentierte dies Schlegl auf Twitter mit den Worten: »Die Schauspieler*innen von #allesdichtmachen können sich ihre Ironie gerne mal tief ins Beatmungsgerät schieben«.

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