Gletschertod in den Anden

Dem einst höchstgelegenen Skilift der Welt geht der Schnee aus

  • Benjamin Beutler
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Das bisher höchste Skigebiet der Welt befand sich unweit von La Paz in Bolivien. Doch der Gletscher taut, ebenso wie viele andere in den südamerikanischen Anden.

Chacaltaya heißt der majestätische Berg, nur 30 Kilometer entfernt von Boliviens Hauptstadt La Paz, deren Name auf Aymara »kalter Pfad« bedeutet. Einst befand sich hier ein bei gut betuchten Bolivianern und weit gereisten Touristen beliebtes Skigebiet, selbst der österreicherische Alpenverein betrieb eigens eine gemütliche Berghütte. Unterhalb des 5421 Meter hohen Gipfels erstreckte sich über die vergangenen 18 000 Jahre ein eisiger Gletscher bis hinab ins Tal. Er war nur eines der zahlreichen Eisreservoire der 125 Kilometer langen und 20 Kilometer breiten bolivianischen Cordillera Real (Königskordillere), die sich östlich von La Paz gen Süden ausdehnt. Diese Gebirgskette der südamerikanischen Anden ist besonders stark vergletschert. Grund ist die unmittelbare Nähe zum Amazonastiefland, dessen aufsteigende feuchte Luftmassen für genügend Niederschläge zu Bildung von Gletschereis sorgen.

1939, die Eisfläche betrug damals noch 223 Quadrat...


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