Linksrutsch bringt Rudd ans Ruder

Labor gewann Parlamentswahl in Australien / Parteichef soll neuer Premier werden

Von Boris B. Behrsing, Canberra

Als sich der australische Bürger am Sonntagmorgen den Schlaf aus den Augen rieb, musste er feststellen, dass sich seine politische Umwelt drastisch verändert hatte. Denn die Bundesparlamentswahl vom Vortag hat die Labor-Partei durch einen 5,7-prozentigen Stimmenrutsch nach links an die Regierung katapultiert und die elfeinhalb Jahre dauernde konservative Ära Howard beendet. Der neue Premier Kevin Rudd hatte die Wahl als »Referendum über die Zukunft« des Landes charakterisiert.

Noch steht das Resultat der Briefstimmen aus, aber die Politanalytiker gehen davon aus, dass die Australische Labor-Partei (ALP) im neuen 150-sitzigen Repräsentantenhaus 24 Abgeordnete mehr als die bislang als Koalition regierenden Liberalen und Nationalen stellen wird. Nach der bisherigen Rechnung hat die ALP 82 Abgeordnete im Parlament, die Koalition der Liberalen und Nationalen ist auf 58 Sitze zurückgefallen, während bei acht Sitzen der Gewinner noch unbestimm...


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