Literatur und Zauberkunst
Michael Schneider auf Cagliostros Spuren
Dieser Schelmenroman ist wohl auch deshalb so gut gelungen, weil im Autor selbst ein Schelm steckt. Von frühester Jugend an hat es der selbsternannte Graf Cagliostro verstanden, seine Mitmenschen zu bezaubern und zu täuschen. Er hat es geschafft, sich in den einflussreichsten Kreisen des europäischen Hofadels zu etablieren. Abenteurer, Heilkundiger, Logenvorsteher – sein Leben scheint vom Schicksal begünstigt, verläuft aber immer am Rande des Abgrundes. Am Ende schlägt die römische Inquisition zu.
Ein pralles Sittengemälde des 18. Jahrhunderts also. Aber Michael Schneider ist ja wie der Held seines Romans selbst ein Zauberkünstler. Wenn er bei seinen Lesungen das Buch aufschlägt, kann es sein, dass plötzlich Flammen auflodern. Und wenn er schildert, wie Graf Cagliostro die Gunst der Reichen und Mächtigen gewinnt, ...
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