Ein beispielloser Bruch des Völkerrechts

  • Monika Knoche
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.
ND-Foto:
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Nicht erst seit dem Ende des EU-Gipfels am vergangenen Freitag scheint die Anerkennung eines neuen Staates Kosovo in Europa eine ausgemachte Sache zu sein. Eine solche Anerkennung wäre aus heutiger Sicht ein beispielloser Bruch des geltenden Völkerrechts. Letztendlich wäre ein unabhängiges Kosovo ein Ergebnis des Krieges der NATO gegen das damalige Jugoslawien. Es würden damit Grenzveränderungen anerkannt, die überhaupt nur aufgrund des Einsatzes militärischer Mittel möglich waren. Damit sind die jetzigen Entwicklungen eine direkte – zeitlich verzögerte – Folge des Krieges.

Die Unabhängigkeit Kosovos bereits 1999 zu befürworten, hätte einen allzu offensichtlichen Bruch des Völkerrechts bedeutet und hätte darüber hinaus keine internationale Anerkennung gefunden. Mit der Resolution 1244 wurde der Versuch unternommen, diesem Problem aus dem Weg zu gehen und die Zeit für sich spielen zu lassen. Es sind also nur noch taktische, ...


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