Schatten auf Bhutans Weg zu ersten Wahlen

Trotz Sprengstoffanschlägen hält das Königreich im Himalaja am Termin 24. März fest

  • Hilmar König, Delhi
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Am Sonntag explodierten im südasiatischen Königreich Bhutan vier Sprengsätze. Zwar fällt dadurch ein Schatten auf den Weg von der absoluten zur konstitutionellen Monarchie, auf dem sich das Land befindet, doch die ersten Parlamentswahlen am 24. März werden kaum beeinträchtigt.

Binnen drei Stunden detonierten Sprengkörper an vier verschiedenen Orten, einer davon in der Hauptstadt Thimbu. Eine Frau wurde verletzt, der Sachschaden blieb gering. Ein Polizeisprecher vermutete die Täter in Kreisen der Bhutan Tiger Force, der Maoistischen oder der Kommunistischen Partei Bhutans, die alle illegal sind und angeblich von nepalischem Gebiet aus agieren. Es handelte sich um die erste Attacke dieser Art in Bhutan. Den Hintergrund dafür bilden Vertreibung und Flucht von rund 100 000 Bhutanern nepalischer Abstammung.

Ende der 80er Jahre hatte König Jigme Singye Wangchuck eine »Assimilationskampagne« in Gang gesetzt, deren Folge der Massenexodus der nepalischen Minderheit war. Seit 1991 kampieren die Vertriebenen in Lagern im Osten Nepals. Verhandlungen zwischen Katmandu und Thimbu über eine Rücksiedlung blieben ohne Ergebnis. In diesem Jahr sollen 13 000 Lagerinsassen die Möglichkeit erhalten, in die USA, nach Kanada, Austr...


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