Die Kopfgeldjäger
Private Arbeitsagenturen vermitteln in Billigjobs und kassieren dafür gut
Hamburger Arbeitsgemeinschaften kooperieren seit neuestem mit privaten Arbeitsvermittlern. Diese verkaufen die Arbeitsuchenden »unter Marktniveau« an Auftraggeber. Für ein attraktives »Kopfgeld«.
Ein grauer Februarmorgen in Hamburg, neun Uhr. Im Seminarraum 1.21.C. des Berufsinformationszentrums sitzen 15 Männer und Frauen im Alter zwischen 20 und 50. Sie sind Arbeitslosengeld-II-Bezieher und auf Einladung ihres Arbeitsvermittlers zu diesem Infotermin erschienen.
Von einer nahegelegenen Schule ertönt ein Pausengong. Zeit, auch mit dieser Veranstaltung zu beginnen. Einige Nachzügler kommen hastig durch die Tür, geben ihre Einladung ab, lassen ihre Namen auf der Anwesenheitsliste abhaken. Eine Mittzwanzigerin, den Pony mit einem Haarreif nach hinten gelegt, und ihr Kollege mit Brille und Anzug stellen sich vor: Meike Paulsen und Andreas Möller* von der Mikropartner GmbH, einer privaten Arbeitsvermittlung. Sie haben den Auftrag, die Anwesenden zügig in Arbeit zu bringen. »Das ist eine neuartige Maßnahme, eine neue Art von Betreuung, sowas gab es vorher noch nicht«, sagt Möller.
Die für Arbeitslosengeld-II-Empfänger zuständigen Arbei...
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