Vokabeln ganz nebenbei am Strand lernen

Sprachreisen liegen im Trend – doch nicht alle Anbieter halten, was sie versprechen

  • Andreas Guballa
  • Lesedauer: 2 Min.
Wer eine Sprachreise macht, kann bisweilen böse Überraschungen erleben. Dem Lehrer fehlt jegliche Unterrichtserfahrung und die Minigruppe hat die Größe einer Fußballmannschaft. Wir geben Auskunft, worauf man achten sollte und wo es Rat gibt.
Fast nebenbei lernt sich so eine neue Sprache.
Fast nebenbei lernt sich so eine neue Sprache.

Natürlich kann man den ganzen Tag zuhause sitzen und Spanisch-Vokabeln büffeln. Aber wozu? Am Strand in der Sonne sitzt es sich viel netter – und die Sprache lernt man fast von selbst. Sprachurlaub liegt im Trend. Über 80 Veranstalter bieten Kurse für Schüler, Studenten, Hausfrauen, Manager und »Best Ager« in fast allen Ländern von Finnland bis Kalifornien an.

Spanisch, Englisch, Französisch und Italienisch sind sprachliche Traumziele der meisten, aber auch exotische Sprachkurse für Japanisch oder Lettisch stehen im Programm. Wer buchen will, sollte die einzelnen Angebote genau studieren. Das beginnt schon mit der Anreise. Gerade bei jüngeren Sprachschülern ist es wichtig, dass während der Reise zum Zielort ein Kursleiter dabei ist, der die Kinder sicher zur Gastfamilie bringt.

Beim Unterricht sollte man auf folgende Kriterien achten: Gruppengröße, Unterrichtsdauer, Einstufungstest. Viele Sprachreisende sind mit ihrer Unterkunft nicht zufrieden. Enttäuschungen kann man möglicherweise verhindern, wenn man schon vor der Reise vom Veranstalter Auskunft über die Auswahlkriterien und die Anzahl der Personen bekommt, die in einer Familie untergebracht sind. In den überlaufenen Badeorten in Südengland und auf Malta leben in den Sommermonaten mehr Sprachschüler als Einheimische. Große Veranstalter füllen oftmals den gesamten Campus bzw. mieten die komplette Sprachschule. So beklagten in einer aktuellen Umfrage von Stiftung Warentest 28 Prozent der Schüler in England und sogar 39 Prozent jener auf Malta, dass sie sich überwiegend in ihrer Muttersprache verständigten. Sie fühlten sich zwar im wahrsten Sinne des Wortes wie zu Hause, hätten aber ebenso gut einen – erheblich günstigeren – Kurs an der heimischen Volkshochschule buchen können.

Langeweile nach dem Unterricht? Surfer und Tennisspieler haben oft auch im Sprachurlaub die Möglichkeit, ihren Sport-Hobbys nachzugehen. Die meisten Veranstalter bieten außerdem organisierte Ausflüge und Freizeitprogramme an. Auf jeden Fall sollte man vorher erfragen, ob die Zusatzleistungen auch zusätzlich bezahlt werden müssen.

Infos: Eine Orientierungshilfe über 36 verschiedene Sprachreise-Organisationen übersendet die gemeinnützige Aktion Bildungsinformation e.V., Alte Poststr. 5, 70173 Stuttgart, Tel.: (0711) 227 00 73, www.abi-ev.de oder

Deutscher Sprachreiseveranstalter (FDSV), Kolonnenstr. 26, 10829 Berlin; Tel. (030) 789-53 640; Fax -54 313; www.fdsv.de

Die Stiftung Warentest hat im November 2007 ein Spezialheft zum Thema »Sprachen lernen« herausgebracht. Das test SPEZIAL kostet 7,50 Euro und ist im Buchhandel oder bei www.test.de/shop erhältlich.

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