Prominente Frühlingsbilder

Sternenhimmel im April: Auffällige Konstellationen allerorten

  • Hans-Ulrich Keller
  • Lesedauer: 3 Min.

Der abendliche Sternenhimmel zeigt nun seinen typischen Frühlingscharakter. Wer in der Dunkelheit – die wegen der Umstellung auf die Sommerzeit nun später einsetzt – steil nach oben blickt, entdeckt auf Anhieb das markante Sternbild Großer Wagen. Es hilft, den Polarstern zu finden. Blickt man zum Polarstern, so ist das Gesicht nach Norden gerichtet. Im Rücken hat man dann Süden, linker Hand Westen und rechter Hand Osten.

Saturn tritt auf der Stelle
Hoch im Süden durchschreitet der Löwe den Meridian. Ein mächtiges Sternentrapez markiert den Rumpf dieses königlichen Tieres. Darauf sitzt ein kleineres Trapez, das den Kopf des Löwen andeutet. Knapp neben dem bläulichen Hauptstern des Löwen, Regulus genannt, leuchtet in fahlem Gelb der Ringplanet Saturn. Er tritt fast auf der Stelle. Erst Anfang Mai kehrt Saturn seine Bewegungsrichtung um und entfernt sich wieder von Regulus in östlicher Richtung. Nach wie vor zählt der Ringplanet zu den dominierenden Gestirnen am Nachthimmel, wenn er sich auch allmählich vom Morgenhimmel zurückzieht. Zur Monatsmitte erhält Saturn Besuch vom zunehmenden Mond. Mit Regulus ergibt sich am Abend des 15. ein Dreigestirn, das hoch im Südwesten steht.

Ein weiterer heller Planet am Abendhimmel ist Mars. Der rötliche Planet eilt zunehmend schneller werdend durch das Sternbild Zwillinge. An den beiden hellen Zwillingssternen Kastor und Pollux lässt sich die Wanderung des Mars recht deutlich verfolgen. Am Monatsende zieht Mars südlich am Pollux vorbei. Kastor, Pollux und Mars bilden dann eine gerade Linie, eine auffällige Konstellation.

Folgt man mit den Augen dem Bogenschwung der Wagendeichsel, so trifft man auf einen orangerot leuchtenden, hellen Stern, nämlich Arktur im Sternbild Bootes oder Rinderhirt. Mit Sirius, Kanopus und Wega zählt Arktur zu den vier hellsten Fixsternen am irdischen Firmament. Dem Löwen folgt im Tierkreis das Sternbild Jungfrau. Die Jungfrau zählt ebenfalls zu den prominenten Frühlingsbildern. Sie nimmt nun abends ihren Platz im Südosten ein. Ihr heißer Hauptstern Spica funkelt in einem bläulichen Licht. Ihn trennen 260 Lichtjahre von uns, während Arktur mit 37 Lichtjahren Entfernung noch ein Nachbarstern unserer Sonne ist. Spica heißt so viel wie Kornähre. Die Jungfrau hält sie als Symbol der Fruchtbarkeit in einer Hand. Die drei Sterne Arktur, Regulus und Spica bilden das Frühlingsdreieck.

Jupiter strahlt im Schützen
Am Morgenhimmel strahlt Jupiter im Sternbild Schütze. Der Riesenplanet kann in der zweiten Nachthälfte gesehen werden. Sein Aufgang im Südosten erfolgt Anfang April um 4 Uhr morgens. Venus hat sich im März vom Morgenhimmel zurückgezogen und hält sich am Taghimmel auf. Sie eilt der Sonne nach, die ihr im Tierkreis vorausläuft. Im ersten Junidrittel wird sie die Sonne überholen. dpa

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