Keine Liaison mit Kommunisten

Vor 30 Jahren wurde der christdemokratische Politiker Aldo Moro entführt. Wer wollte seinen Tod?

  • Gerhard Feldbauer
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Am Morgen des 16. März 1978 wurde der Vorsitzende der Democrazia Cristiana, Aldo Moro, in Rom mit seiner Eskorte von einem Terroristenkommando überfallen und entführt. Unter dem Feuer der Attentäter waren vier der Leibwächter sofort tot, der fünfte verstarb im Krankenhaus. Der unverletzte Moro wurde aus seinem Wagen gezerrt und in einen 132er FIAT gestoßen. In einem in mehreren Zeitungen nach etwa einer Stunde übermittelten Kommunique erklärten sich die linksextremen Brigate Rosse als Täter.

Aldo Moro, im März 1978 entführt, am 9. Mai tot aufgefunden
Aldo Moro, im März 1978 entführt, am 9. Mai tot aufgefunden

Frühzeitig wurde sichtbar, dass Mitglieder der Roten Brigaden für den Anschlag jedoch nur von den mächtigen Hintermännern eines Komplotts in den USA und in Italien benutzt wurden. Zuletzt bestätigte am 23. Oktober 2007 der damalige Stellvertreter Moros in der DC, der heute achtzigjährige Giovanni Galloni, dass die Geheimdienste die BR infiltriert hatten und von diesen nur fünf, mehr oder weniger verantwortlich,  die Kulisse der geheimdienstlichen Operation bildeten.

Entführung und Ermordung Moros plante und leitete die 1981 aufgedeckte Freimaurerloge P2, die der frühere Mussolini-Faschist Licio Gelli in Zusammenarbeit mit der CIA gebildet hatte. Die 1990 enttarnte geheime NATO-Truppe Gladio (Kurzschwert) war im Rahmen der Spannungsstrategie aktiv in das Komplott einbezogen.

Die Vorsitzende der Parlamentskommission zur Untersuchung des Mordes, Tina Anselmi, erklärte, dass Mitglieder der P2 »in den hohen Rängen des Militärs, der Geheimdien...


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