»Wir haben auch viel erreicht«

In Hamburg wurde über »1968« und die Folgen diskutiert

  • Folke Havekost
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Der Politologe und Essayist Albrecht von Lucke (»68 oder neues Biedermeier«) diskutierte im Literaturhaus Hamburg mit dem Schriftsteller und Zeitzeugen Peter Schneider (»Rebellion und Wahn. Mein 68«) und der WDR-Redakteurin Irmela Hannover.

Zu »68« hat jeder etwas zu sagen, derzeit vor allem die Gegner jener schwer fassbaren Kombination aus engagiertem Protest und soziokultureller Modernisierung. Werteverfall, gesellschaftliche Desintegration, Ende der Familie ... – kaum ein zeitgenössisches Phänomen, das zwischen FAZ-Feuilleton und Blümchenbüchern à la Eva Herman nicht auf 1968 zurückgeführt wird.

Die Jahreszahl sei »eine wunderbare Chiffre, wo man alles abladen kann«, konstatierte Hannover, die zusammen mit Cordt Schnibben den 68er-Erinerungsband »I can’t get no« herausgegeben hat. »Die heile Familie gab es nicht, das ist eine Schimäre«, blickte Hannover selbst zurück: »Alle unsere Mütter waren kreuzunglücklich. Meine war eine hochgebildete Frau, die selbstverständlich ihr Studium abgebrochen hat, als ich kam, und später von ihrem Mann verlassen worden ist.«

Der trügerischen Verlockung einer Rückkehr in solch geordnete Verhältnisse, wie sich auch »Bild«-Chef K...


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