Einbruch ohne Konjunktiv

Etwas unwillig, aber den Fakten Stück für Stück Rechnung tragend, räumt nunmehr auch der Chef der US-Notenbank, Ben Bernanke, die Möglichkeit einer Rezession in der weltgrößten Volkswirtschaft ein. Von den Finanzmarktstrukturen unabhängige Beobachter verwenden bei ihren Wertungen den Konjunktiv längst nicht mehr. Für sie steht die US-Wirtschaft mit mehr als einem Bein auf der schiefen Ebene nach unten.

Das heranziehende Konjunkturtief weist bereits jetzt wesentliche Alleinstellungsmerkmale auf: Entgegen allen bisherigen Finanzmarktturbulenzen, die sich in Südostasien, Lateinamerika und in Russland – also an der Peripherie des wirtschaftlichen Weltgeschehens – abspielten, liegt sein Epizentrum im Zentrum des Systems, in den USA selbst. Deshalb lassen sich nunmehr auch die Wirkungen nicht regional begrenzen. Mit dem Platzen der neuen Spekulationsblase, die anders als der New-Economy-Crash keinen Bezug zur Realwirtschaft hat, ist hier der wirtschaftliche Blutkreislauf ins Stocken geraten. Trotz heftiger Interventionen von Notenbank und US-Administration ist eine Normalisierung nicht in Sicht. Vieles spricht dafür, dass auch die Folgen für die Realwirtschaft Dimensionen annehmen werden, die in den Nachkriegsjahrzehnten ohne Beispiel sind.

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