Abseits

  • Matthias Gärtner
  • Lesedauer: 1 Min.

Während des Punktspiels in der Fußball-Oberliga Nord des Halleschen FC gegen die zweite Mannschaft vom FC Carl Zeiss Jena am 29. März haben aus dem halleschen Fanblock wiederholt Anhänger »Juden-Jena« skandiert. Allerdings hat der Schiedsrichter darüber keinen Vermerk in seinem Spielbericht vorgenommen. Auch die Verantwortlichen des Halleschen FC wollen die antisemitischen Rufe nicht gehört haben.

Bereits 2006 waren Anhänger des HFC beim Auswärtsspiel gegen den FC Sachsen Leipzig durch rassistische Gesänge aufgefallen. Als Drahtzieher der rechtsextremen Umtriebe gelten Mitglieder der rechten Ultra-Fangruppierung »Saalefront«. Immer wieder fielen sie in den letzten Jahren durch rechtsextreme und gewalttätige Aktivitäten auf.

Die HFC-Verantwortlichen schwiegen dazu. Nun aber mussten sie ihre Sprachlosigkeit beenden, weil das NOFV-Sportgericht seit gestern über die Vorkommnisse während des Spiels Ende März verhandelt. Halle droht sogar die Zwangsversetzung in eine tiefere Klasse.

Mittlerweile bemühen sich Fans und Spieler um Schadensbegrenzung. Vorm Spiel am letzten Sonntag gegen den FC Sachsen Leipzig im Zentralstadion war die Mannschaft mit einem Transparent »Unser Verein sagt Nein zu Rassismus und Antisemitismus« auf das Spielfeld gelaufen. Und auf einem Banner der Fans war zu lesen: »HFC-Fans sind weder Rassisten noch Antisemiten«.

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