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170 tibetische Mönche in China in Haft

Peking: Separatistische Uiguren planten Selbstmordanschläge bei Olympia

  • Lesedauer: 2 Min.
Nach chinesischen Medienberichten vom Mittwoch befinden sich derzeit etwa 170 tibetische Mönche in der nordwestlichen Provinz Gansu in Gewahrsam. In Xinjiang seien Terrorgruppen zerschlagen worden. Die USA wollen in Tibet ein Konsulat eröffnen.

Washington/Peking (AFP/dpa/ ND). Insgesamt seien in der Provinz Gansu im Zusammenhang mit den antichinesischen Protesten derzeit 432 Menschen inhaftiert, sagte ein Behördenvertreter der Nachrichtenagentur Xinhua. Nach Angaben der tibetischen Exilregierung wurden am Montag etwa 70 Mönche in einem buddhistischen Kloster nahe Lhasa festgenommen.

Die USA streben die Eröffnung eines Konsulats in der tibetischen Hauptstadt Lhasa an. Die USA würden bei der Regierung in Peking auf besseren diplomatischen Zugang zu der abgeriegelten Himalaja-Region dringen, sagte Außenministerin Condoleezza Rice am Mittwoch bei einer Senatsanhörung in Washington. »Wir erwägen auch die Möglichkeit eines Konsulats in Tibet.« Rice bekräftigte ihre Forderung an die chinesische Regierung, einen Dialog mit dem geistigen Oberhaupt der Tibeter, dem Dalai Lama, aufzunehmen.

Nach den blutigen Unruhen der letzten Wochen in und um Tibet hat China im Olympiajahr eine weitere Bedrohung ausgemacht. Nach offiziellen Angaben wurden in der von muslimischen Uiguren bewohnten Region Xinjiang zwei »Terrorgruppen« zerschlagen, die Anschläge auf die Spiele und Entführungen von Teilnehmern geplant haben sollen. Wie das chinesische Polizeiministerium am Donnerstag erklärte, wollten die Gruppen ausländische Athleten, Touristen und Journalisten verschleppen. Außerdem hätten sie Selbstmordanschläge mit Sprengsätzen geplant. Insgesamt 9,5 Kilogramm Sprengstoff sowie Zünder und Sprengvorrichtungen seien entdeckt worden. 45 Personen wurden nach Behördenangaben festgenommen.

Uigurische Exilgruppen beklagen wie die Tibeter kulturelle und religiöse Unterdrückung in China. Sie fordern die Wiederherstellung der Republik Ostturkestan.

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