• Politik
  • Die LINKE vor dem 1. Parteitag

»Als fünfte neoliberale Partei wären wir überflüssig«

Bestandsaufnahme eines Projekts, das die Politik veränderte / Gregor Gysi über Lafontaines Rolle und die Chemie in der Linkspartei

An diesem Wochenende trifft sich in Cottbus die LINKE zum ersten Parteitag nach ihrer Gründung vor knapp einem Jahr. In den Umfragen derzeit drittstärkste politische Kraft, wählt sie nicht nur einen neuen Vorstand, sondern wird auch über ihr Selbstverständnis, über die Bundestagwahl im Herbst 2009 und das Verhältnis zur SPD diskutieren. Mit Gregor Gysi, Vorsitzender der Linksfraktion im Bundestag, sprachen die ND-Mitarbeiter Wolfgang Hübner und Uwe Kalbe.

ND: Der Armutsbericht der Bundesregierung hat heftige Debatten in den Konkurrenzparteien ausgelöst. Mit Argumenten, die die LINKE lange predigt. Wächst da die Hoffnung auf potenzielle Regierungspartner?
Gysi: Was uns bis 2005 nicht gelang, gelingt uns jetzt – dass wir Themen mitbestimmen. Nicht nur in Ost-West-Fragen oder der Friedenspolitik, auch in der Wirtschafts-, Steuer-, Arbeitsmarkt-, Sozial- und Umweltpolitik. Das liegt nicht zuletzt daran, dass wir gut sind. Aber vor allem liegt es daran, dass die Menschen über diese Themen diskutieren und dass sie einen linken Korrekturfaktor wollen.

Wie groß ist die Versuchung, angesichts des Armutsberichtes Genugtuung zu empfinden?
Keine Genugtuung. Armut stört mich. Übrigens ist es nicht nur ein Armuts-, sondern auch ein Reichtumsbericht. Nicht nur die Armut hat zugenommen, sondern auch der Reichtum in den Händen Weniger. Da gibt es einen Zusammenhang. Die Menschen spüren genau, was ...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.