40 Jahre DDR-Soul

Klaus Lenz Band beim Köpenicker Blues & Jazzfest

  • Hansdieter Grünfeld
  • Lesedauer: 2 Min.

Unbeständiges Wetter prophezeit die Vorhersage für das kommende Wochenende, ist dieses auch mit musikalisch höchst attraktiven Außenterminen gespickt. Beginnt heute Abend bereits die Veranstaltungsreihe »Wassermusik« auf dem Areal des Hauses der Kulturen der Welt, so startet das 13. Köpenicker Blues & Jazzfestival mit einem ausgezeichneten Abendprogramm schon in die dritte Wochenendrunde.

Der Freitagabend beginnt dort mit der Mike Russel Band, die eine musikalische Mischung aus Funk, Soul, Reggae und Jazz anbietet. Sängerin MFA Kera wurde von John Lee Hooker beeinflusst. Zweifelsohne hat dieser große archaische Bluesmusiker auch Sohn John Lee Hooker Jr. an die Musik geführt, der schon mit acht Jahren im Radio zu hören war und mit 18 Jahren die erste Schallplatte unter eigenem Namen einspielte. Ausgestattet mit einer ähnlich sonoren, vollen Stimme wie der Vater, löst er sich jedoch, durch die Auseinandersetzung mit Johnny Guitar Watson oder Jimmy Hendrix, bewusst aus dem Bannkreis des Seniors.

1968 wurde die Modern Soul Band gegründet. Damals gehörte noch Conrad Bauer als festes Mitglied zu dieser Kapelle. Wenig später, als die Klaus Lenz Band mit der Formation fusionierte, wurde hieraus für einige Zeit die Klaus Lenz Modern Soul Band. Zu den Gästen zählten Ernst Ludwig Petrowski, Uschi Brüning, Veronika Fischer oder Stefan Diestelmann. Der erste Konzertmitschnitt erschien 1976 bei Amiga. Texte in englischer Sprache flossen jedoch erst bei der Einspielung »Moods« ins Vinyl. Genau wie für das 35. hat sich auch für das 40-jährige Bühnenjubiläum als Gast wieder Bandleader Klaus Lenz angesagt.

Die Sängerin des weltbekannten Titels »Solo Sunny«, Regine Dobberschütz, reist dafür aus Frankfurt am Main ebenso an, wie Christine Ufholz, Jazzpreisträger Ernst Ludwig Petrowski oder Conrad Bauer, die bei dem denkwürdigen DDR-Musik-Jubiläum nicht fehlen dürfen. Moderiert wird es von Werner »Josh« Sellhorn.

Zu guter Letzt sei auf ein erfreuliches internationales Fusionsprojekt verwiesen. Aus Deutschland stammen die Klazz Brothers, die seit etwa zehn Jahren durch ihre Interpretationen von Klassik- und Jazzstandards Aufmerksamkeit erregen. An diesem Sonntag trifft das Sextett auf den brasilianischen Sänger Edson Cordeiro, der sowohl Flamenco-Jazz als auch Operntitel im Repertoire hat.

11. bis 13.7: Mike Russel Band, John Lee Hooker Jr. & Band, Modern Soul Band & Guests, Klazz Brothers & Edson Cordeiro, wechselnde Anfangszeiten, Alt Köpenick 21, Köpenick, Tel.: 655 51 78

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