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Freistoß für Hoyzer

Skandal-Schiri nach 14 Monaten Haft entlassen

  • Lesedauer: 2 Min.

Robert Hoyzer ist wieder auf freiem Fuß. Der wegen Manipulation von Fußballspielen verurteilte ehemalige Bundesliga-Schiedsrichter wurde am Freitag nach 14 Monaten Haft vorzeitig aus der Berliner Justizvollzugsanstalt Hakenfelde entlassen. Aufgrund guter Führung und seines stabilen sozialen Netzes sei die Haftstrafe von insgesamt zwei Jahren und fünf Monaten zur Bewährung ausgesetzt worden. Erleichternd hinzukam, dass Hoyzer zum ersten Mal eine Haftstrafe verbüßte.

Der Beschluss des Landgerichts sei auf Antrag von Hoyzers Anwälten und im Einvernehmen mit der Haftanstalt und der Staatsanwaltschaft erfolgt. In einem offiziellen Schreiben der Anwälte Hoyzers hieß es , ihr Mandant freue sich, dass er »wieder in Freiheit ist und ihm zum rechtlich frühest möglichen Zeitpunkt Gelegenheit für einen Neuanfang gegeben wird.«

Hoyzer hatte die Haft am 18. Mai 2007 angetreten und war im sogenannten offenen Vollzug. Er ging während seiner Haftzeit einer beruflichen Tätigkeit nach. Am Freitagmorgen hat Hoyzer in der JVA seine persönlichen Gegenstände in Empfang genommen und wurde aus der Haft entlassen. Er hat damit die Hälfte der verhängten Freiheitsstrafe verbüßt.

Mit dem offenen Vollzug versucht die Justiz, die Wiedereingliederung Gefangener zu erleichtern. Sie müssen in der Regel in der Haftanstalt übernachten und können einer beruflichen Tätigkeit nachgehen.

Hoyzer hatte 2005 gestanden, für die Manipulation von Fußballspielen insgesamt 67 000 Euro erhalten zu haben. Nutznießer waren vor allem ein Berliner Wettbüro und er selbst. Am 17. November 2005 war er wegen banden- und gewerbsmäßigen Betruges verurteilt worden. Vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) war er bereits einen Monat zuvor lebenslang gesperrt worden.

Im April diesen Jahres hatte sich Hoyzer mit dem DFB wegen der Wett- und Manipulationsaffäre auf einen außergerichtlichen Vergleich geeinigt. Demnach erkannte der 28-Jährige einen Schadensersatzbetrag in Höhe von 750 000 Euro an. Insgesamt muss er aber nur 126 000 Euro in monatlichen Raten von 700 Euro über eine Zeit von 15 Jahren an den Verband zahlen. dpa/sid/ND

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