Ein Hauch von Las Vegas

»Stars in concert« an der Neuköllner Sonnenallee geht ins 12. Jahr

  • Peter Kirschey
  • Lesedauer: 2 Min.
Ein Hauch von Las Vegas

Das Prinzip des Erfolgs ist simpel und doch nicht einfach: Man nehme eine Gruppe musik- und tanzbegabter Künstler, die in Aussehen, Stimme und Mimik einem verblichenen oder noch agierenden Weltstar ähneln – fertig ist eine perfekte Show, die Tag für Tag die Zuschauer anlockt. Keine gigantische Ausstattung, keine gequälte Rahmenhandlung. Nur ein leuchtender Sternenhimmel, der den Sängern und Tänzern den Raum zum Agieren gibt.

Das Programm »Stars in concert«, zu sehen im Estrel Festival Center an der neuköllner Sonnenallee, geht in das 12. Jahr und es hat nichts von seiner Attraktivität eingebüßt. Gesungen wird im Original, kein Ton kommt aus der Konserve.

Von Las Vegas aus breitete sich die Show über die Welt aus und ist auch nach Berlin übergeschwappt. Bisher kamen 3,3 Millionen Zuschauer ins Festival-Center, im letzen Jahr waren es 165 000. Damit ist »Stars in concert« das erfolgreichste Revuetheater in Berlin.

Es ist eine Gala der großen Namen, ihre Titel gingen um die Welt. Diesmal dabei sind die Doubles von Elvis Presley, Michael Jackson, Tom Jones, Madonna, Tina Turner, Boy George, Freddy Mercury und die unverwüstlichen Blues Brothers als donnernder Höhepunkt der Show.

Es muss alles stimmen: die Stimme, die Mimik bis ins kleinste Detail. Etwa der sich immer wiederholende nervöse Griff Michael Jacksons zum Hut oder das Zurechtrücken des Stehkragens von Elvis vor seinen Zappelarien. Wer die Augen schließt, dürfte es mitunter schwer haben, Doppelgänger vom Original zu unterscheiden. Viele gehören schon zu den alten Hasen, die von Anfang an dabei sind, wie die unverwüstliche US-Amerikanerin »Coco« Dorothea Fletscher, die sich als Tina Turner und Whitney Houston stimmgewaltig bis auf Millimeter dem Original nähert und doch stets ihre eigene unverwechselbare Note einbringt. Und natürlich die Kanadier Chris und Goeff Dahl als Blues Brothers. Wenn sie loslegen, tobt der Saal. Zwei musikalische Ausnahmesänger und Meister an unzähligen Instrumenten.

Ein Kunststück der Extraklasse auch die Filmeinspielungen der Originale von ihren Konzerten. Dabei schaffen es die Doubles lippensynchron zu singen. Jede Nebenbewegung des Weltstars muss vom Orchester berücksichtigt werden, damit der Sänger mit seinen Texten auch an der richtigen Stelle landet. Schließlich das kleine aber feine Ballett, das die einzelnen Titel mit ihren Einlagen begleitet.

»Stars in concert«, bis 31.12. im Estrel Festival Center, täglich außer Dienstag, am Wochenende 2 zusätzliche Vorstellungen, Kartentelefon: 68 31 68 31.

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