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Thüringer Grüne liebäugeln mit der SPD

Delegiertenkonferenz bestimmt Kandidaten für Landtags- und Bundestagswahl 2009

  • Anke Engelmann, Erfurt
  • Lesedauer: 2 Min.
In reichlich einer Woche wählt die Landesdelegiertenkonferenz von Bündnis 90/Die Grünen Thüringen in Eisenach die Kandidaten für Landtags- und Bundestagswahl 2009. Landessprecher Astrid Rothe-Beinlich und Frank Augsten sprachen gestern in Erfurt über Inhalte, Personen und mögliche Koalitionen.

Man gab sich zurückhaltend, fand dann jedoch deutliche Worte. »Wir werden nicht den Steigbügelhalter spielen«, so gestern die Spitzenkandidatin der Thüringer Grünen, Astrid Rothe-Beinlich. Welche Koalitionen nach der Landtagswahl 2009 in Thüringen in Frage kämen, entscheide sowieso die Partei. Auch eine starke Opposition sei möglich.

Wenig Sympathie für LINKE und CDU

Doch aus ihrer Sympathie für die SPD und ihren Spitzenkandidaten Christoph Matschie machten sowohl Rothe-Beinlich als auch Frank Augsten ebenso wenig ein Hehl, wie aus ihrer Ablehnung der Linkspartei unter Bodo Ramelow.

Doch sei die Partei in dieser Hinsicht »nicht einer Meinung«, so Augsten. Bei der CDU sehe sie – ob mit oder ohne Ministerpräsident Dieter Althaus – »null Schnittmenge«, betonte die Grünen-Landessprecherin.

Sechs Sitze im Landtag rechnen sich die Thüringer Grünen aus, im Bundestag zwei. Die Kandidaten für die Listenplätze werden am übernächsten Samstag beim Landesdelegiertenkongress in Eisenach von den 110 Delegierten aufgestellt. Bereit stehen 20 Bewerber für die Landtags- und zehn für die Bundestagswahl. Mit mehreren Kampfabstimmungen wird gerechnet.

Schon 14 Jahre Landtagsabstinenz

Mit der Vizepräsidentin des Bundestages Katrin Göring-Eckard, die auch im Landesvorstand der Partei sitzt, konkurrieren Katharina Spiel und Beate Wichmann um den Spitzenplatz der Bundestagsliste. Für die Landtagssitze bewerben sich Astrid Rothe-Beinlich, die auch auf einem der hinteren Listenplätze für die Bundestagswahl kandidiert, Frank Augsten sowie Dirk Adams und Daniela Hoffmann-Weber.

»Wir sind in jeder Hinsicht gut aufgestellt«, so Frank Augsten. Seit 1994 sind die Grünen, ebenso wie die FDP, nicht mehr im Thüringer Landtag vertreten. In den letzten Umfragen erhielt die Partei zwischen vier und fünf Prozent.

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