Lula: Die Welt zum Kasino gemacht

Scharfe Kritik an reichen Industriestaaten

  • Lesedauer: 1 Min.
Die Regierungen der Schwellenländer Brasilien und Südafrika haben die Industriestaaten wegen der Finanzkrise scharf angegriffen.

Delhi (dpa/ND). Der brasilianische Präsident Luiz Inacio Lula da Silva kritisierte am Mittwoch in der indischen Hauptstadt Delhi, die reichen Staaten hätten die Welt zu einem »gigantischen Kasino« gemacht. Entwicklungsländer drohten nun zum Opfer der Krise zu werden. Südafrikas Präsident Kgalema Motlanthe sagte: »Die schlecht durchdachten Entscheidungen weniger haben das internationale Finanzsystem an den Rande des Zusammenbruchs gebracht.« Gemeinsam mit dem indischen Premierminister Manmohan Singh nahmen Lula und Motlanthe am Indien-Brasilien-Südafrika-Gipfel in Delhi teil. Singh sagte: »Unsere Stimme, wie diese Krise in einer Weise gemeistert werden kann, die unsere Entwicklungsprioritäten nicht gefährdet, muss in internationalen Gremien gehört werden.« Lula betonte: »Warum sollten wir Opfer einer Finanzkrise werden, die von reichen Ländern geschaffen wurde? Gleichzeitig gaben sie uns Lektionen, wie wir unsere Länder regieren sollten.« Es sei »unglaublich«, dass die USA und Europa fast ein Jahr gebraucht hätten, um das Ausmaß der Krise zu begreifen. Die drei Politiker betonten »die Notwendigkeit einer neuen internationalen Initiative« für strukturelle Reformen.

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