Lula: Die Welt zum Kasino gemacht
Scharfe Kritik an reichen Industriestaaten
Delhi (dpa/ND). Der brasilianische Präsident Luiz Inacio Lula da Silva kritisierte am Mittwoch in der indischen Hauptstadt Delhi, die reichen Staaten hätten die Welt zu einem »gigantischen Kasino« gemacht. Entwicklungsländer drohten nun zum Opfer der Krise zu werden. Südafrikas Präsident Kgalema Motlanthe sagte: »Die schlecht durchdachten Entscheidungen weniger haben das internationale Finanzsystem an den Rande des Zusammenbruchs gebracht.« Gemeinsam mit dem indischen Premierminister Manmohan Singh nahmen Lula und Motlanthe am Indien-Brasilien-Südafrika-Gipfel in Delhi teil. Singh sagte: »Unsere Stimme, wie diese Krise in einer Weise gemeistert werden kann, die unsere Entwicklungsprioritäten nicht gefährdet, muss in internationalen Gremien gehört werden.« Lula betonte: »Warum sollten wir Opfer einer Finanzkrise werden, die von reichen Ländern geschaffen wurde? Gleichzeitig gaben sie uns Lektionen, wie wir unsere Länder regieren sollten.« Es sei »unglaublich«, dass die USA und Europa fast ein Jahr gebraucht hätten, um das Ausmaß der Krise zu begreifen. Die drei Politiker betonten »die Notwendigkeit einer neuen internationalen Initiative« für strukturelle Reformen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Linken, unabhängigen Journalismus stärken!
Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.
Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.