Allen geht es um die Menschenrechte – oder?

Der Westen hat in Afghanistan ein blutiges Chaos angerichtet – und keine Lösungen parat

Gestern wurde im Bundestag mal wieder Sterben angeordnet. Eine Mehrheit war nämlich der Auffassung, dass die Bundeswehr weiter in Afghanistan bleiben soll. Allerdings etwas stärker als bisher.

Man kann der Mehrheit der Abgeordneten des Deutschen Bundestages eines gewiss nicht vorwerfen – nämlich, dass sie mit Verstand, geschweige Sachverstand abgestimmt haben. Sonst wäre es ihnen nicht entgangen, wie ähnlich sich Bundesregierung und Talibanführung in der alles entscheidenden Frage sind. Die lautet: Wie kann das Sterben am Hindukusch beendet und Afghanistan dorthin geführt werden, wo es – erinnert man sich an die vollmundigen Versprechen zu Beginn der ISAF-Mission – längst sein müsste: Irgendwo am Eingang zum Paradies.

In der gestrigen Debatte drehte sich vieles um die Menschenrechte der Afghanen. Die einen wollen mehr Soldaten hinschicken, um sie zu verteidigen, die anderen wollen – aus demselben Grund – alle ausländischen Soldaten aus Afghanistan zurückholen.

Was haben die Afghanen davon? Seit Jahren des Krieges nicht einmal mehr die Hoffnung auf Wiederaufbau. Denn der ist der westlichen Allianz ...


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