Panne beim Auslosen

Bei Schacholympiade sortiert sich das Feld

  • Dagobert Kohlmeyer
  • Lesedauer: 2 Min.

Die große Teilnehmerzahl der Schacholympiade stellte die Dresdner Organisatoren gestern vor Probleme. So musste die zweite Runde nicht weniger als fünfmal ausgelost werden. Ursache war nach Angaben der Veranstalter die verspätete Abgabe der Meldelisten durch einige Teams. Zudem gab es noch einige Nachzügler, worauf das Feld neu sortiert werden musste. Deshalb wurde der Spielbeginn um eine Stunde auf 16 Uhr verschoben. Nunmehr sitzen in Dresden 146 Herren- und 112 Damenteams aus aller Welt an den Brettern.

Sportlich gab es zum Auftakt etliche Überraschungen, was unter anderem daran lag, dass einige Spitzenmannschaften auf ihre prominentesten Leute verzichteten. Bei Russland fehlte Wladimir Kramnik, bei Ungarn Peter Leko und bei Bulgarien Weselin Topalow. Diese Turniertaktik ging nicht in jedem Falle auf. So kamen die favorisierten Russen nur zu einem 2,5:1,5 gegen die Schweiz, weil der 77-jährige Viktor Kortschnoi am ersten Brett der Eidgenossen dem russischen Meister Pjotr Swidler ein Remis abknöpfte. Ungarn mit Judit Polgar schaffte gegen Iran lediglich ein 2:2, wobei alle vier Spiele remis endeten. Noch ärger erging es Bulgarien, das gegen Deutschland B überraschend mit 1,5:2,5 unterlag.

Die deutsche B-Mannschaft – ein Jugendteam – sorgte damit für den ersten Paukenschlag. Den Grundstein legte Georg Meier mit einem schönen Angriffssieg gegen den Topalow-Sekundanten Iwan Cheparinow. Arik Braun schlug den früheren Weltklassespieler Kiril Georgiew.

Deutschland A gewann standesgemäß mit 3,5:0,5 gegen Schottland. Arkadij Naiditsch, Igor Khenkin und Jan Gustafsson holten volle Punkte, David Baramidze spielte remis. Die deutschen Frauen spielten gegen Iran nur 2:2. Siege verbuchten Elisabeth Pähtz und Melanie Ohme, Marta Michna und Sarah Hoolt verloren.

Zu Beginn hatten sich die über 1000 Aktiven bemüht, rechtzeitig im Spielsaal zu sein, um keine Punkteinbußen hinzunehmen. Es gab trotzdem kampflose Partien, da einige nicht erschienen: Bahrain, Malediven, Marokko, Myanmar, Peru, Sierra Leone, Sudan und Zimbabwe (Herren), Marokko und Peru (Damen.

Gestern trafen Deutschlands A-Herren auf Slowenien, die A-Damen auf Argentinien. Der Held des ersten Tages, Georg Meier, saß gegen Norwegen dem Superstar Magnus Carlsen gegenüber.

Georg Meier – Iwan Cheparinow
Sizilianisch B54

1.e4 c5 2.Sf3 e6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 Sc6 5.Sc3 d6 6.g4 a6 7.Le3 Sge7 8.f4 b5 9.Sb3 Sg6 10.Df3 Dh4+ 11.Lf2 Df6 12.Lg3 Sce5 13.De3 Sxg4 14.De2 h5 15.e5 dxe5 16.Lg2 Ta7 17.fxe5 Dg5 18.0–0 h4 19.Se4 Dh5 20.Lf2 Sf4 21.Df3 Sxf2 22.Dxf2 Dg6 23.Dxf4 h3 24.Tf2 Lb7 25.Td1 Le7 26.Sf6+ Kf8 27.Td7 Lxg2 28.Txa7 Th6 29.Txe7 1-0

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