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Reise zum Ich
Novemberkind von Christian Schwochow
Es gibt Filme, da drängt das Erzählte die Bilder in den Hintergrund. Es gibt aber auch Filme, da rückt umgekehrt das, was an der Geschichte erzählbar ist, in den Hintergrund. Die Bilder erzählen dann eine nichterzählbare Geschichte. Lichtverhältnisse, Landschaften, Gesichter – auch Gesichtslandschaften in wechselnder Beleuchtung, spiegeln den Morgen und den Abend eines Lebens, sein Erwachen und Absterben. Das ist wie ein symphonisches Gedicht, in dem Erwartung, Erinnerung und Vergessen in einem großartigen Zugleich zueinanderfinden.
So auch hier in »Novemberkind«, einem berückend schönen (Debüt-)Film von Christian Schwochow, in dem Mecklenburgs tiefe Himmel und die Tristesse des kleinen Ortes Malchin sich bestürzend intensiv zum Sinnbild eines unglücklichen Bewusstsein verdichten. Hier will man immer weg – und zugleich kann man woanders nicht leben vor Heimweh. »Novemberkind« des 1978 in Bergen auf Rügen geborenen Regisseurs...
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