Fußnote als Fußangel

Wie Politik bestimmt, was Geschichte leisten soll

Von Prof. Dr. Heinz Niemann

Einigkeit, so meinen Beatrix Bouvier und Michael Schneider, Herausgeber des Bandes »Geschichtspolitik und demokratische Kultur« (J.H.W. Dietz Nachf., 2008, 190 S., 28 ¤), bestehe darüber, was Geschichtspolitik eigentlich sei: »Gemeint ist die bewusste Förderung der Erinnerung an bestimmte historische Ereignisse, Prozesse oder Personen in politischer Absicht und zu politischen Zwecken.« Besser hätte es kein ZK-Beschluss formulieren können. Es ist unbekannt, ob sie dabei an das CDU-Papier »Geteilt. Vereint. Gemeinsam« – ein Musterbeispiel für das, was die Konservativen unter einer der politischen Kultur dienlichen Aufarbeitung der DDR-Geschichte verstehen – vor Augen hatten. Abwegig ist dies nicht. Denn hier wird nahegelegt, dass Geschichte »in totalitären Systemen Teil der Legitimierungsstrategie für politisch-ideologische Aktivitäten bildete, dürfte inzwischen als Allgemeingut für die Aufarbeitun...


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