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Choleranotstand an Simbabwes Grenze

Zahl der Erkrankten stieg auf über 16 000

  • Lesedauer: 2 Min.

Harare/Johannesburg (dpa/ND). Simbabwes Präsident Robert Mugabe hat den Ausbruch einer unkontrollierten Choleraepidemie in seinem Land bestritten. Während Südafrika die Grenzregion zu Simbabwe wegen der aus dem Nachbarland übergreifenden Cholera zum Notstandsgebiet erklärte, betonte Mugabe am Donnerstag mit Blick auf internationale Rücktrittsforderungen gegen ihn: »Die Briten wollen wegen der Cholera eine militärische Intervention... Es gibt jetzt keine Cholera mehr.« Mugabes Regierung hatte noch vergangene Woche wegen der Epidemie den nationalen Notstand ausgerufen und um internationale Hilfe gebeten.

Die Zahl der offiziell registrierten Cholerafälle in Simbabwe steigt inzwischen weiter. Die Zahl der Toten habe sich auf 783 erhöht, teilten das UN-Büro für die Koordinierung humanitärer Hilfe sowie die Weltgesundheitsorganisation am Donnerstag in Genf mit. Die Zahl der Erkrankten liegt demnach bei über 16 000.

Nach der Verschleppung von vier Menschenrechtsaktivisten in Simbabwe haben Menschenrechtsorganisationen die sofortige Freilassung der Entführten gefordert. In einer gemeinsamen Erklärung warfen Amnesty International (ai) und Human Rights Watch den simbabwischen Behörden am Mittwoch vor, hinter den Entführungen zu stecken. Die vier Fälle zeigten »die Dreistigkeit eines Regimes, das sich ohne Rücksicht auf Verluste an der Macht festklammert«, sagte ai-Generalsekretärin Irene Khan.

So soll vergangene Woche die Leiterin des Zimbabwe Peace Projects, Jestina Mukoko, von 15 bewaffneten Männern aus ihrem Haus verschleppt worden sein.

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